Chronik | Unwetter
Überschwemmung in der Emilia-Romagna
Foto: Ansa.it
In der Region Emilia-Romagna herrscht Notstand: Innerhalb weniger Stunden war so viel Niederschlag gefallen, wie sonst in zwei Monaten zu verzeichnen ist. Die Schäden sind enorm, Straßen und Häuser wurden weggerissen, und die Fluten haben Felder und Äcker überschwemmt. Die lange, extreme Trockenheit hat die Situation noch verschlimmert, da die trockenen, harten Böden nicht in der Lage waren, die Wassermengen aufzusaugen. Nun nähert sich von Süden her eine weitere Regenwetterfront mit neuen Niederschlägen.
Tausende Personen mussten evakuiert werden, da insgesamt 14 Flüsse gefährlich angeschwollen sind. Drei Personen starben infolge der Fluten, eine davon mit deutscher Staatsbürgerschaft, mindestens vier weitere werden vermisst. Neben Ravenna und Faenza sind vor allem die Badeortschaften Cesena, Senigallia, Riccione und Rimini, aber auch die Hauptstadt der Region Bologna betroffen. Fahrzeuge wurden von Wassermassen in den Unterführungen blockiert und die Bahnverbindungen zwischen Forli, Rimini und Ravenna mussten eingestellt werden. Die Bevölkerung in der Emilia-Romagna wurde aufgefordert, unnötige Fahrten zu vermeiden und, wenn möglich, von zuhause aus zu arbeiten. Laut Prognose sollen die nächsten Tage in der Region weiter unbeständig bleiben.
Hilfe aus Südtirol
„Wir haben dem staatlichen Zivilschutz bereits unsere Verfügbarkeit mitgeteilt“, erklärt Bevölkerungsschutzlandesrat Arnold Schuler: „In erster Linie werden wir Pumpen liefern, mit denen Schlamm und Wasser abgepumpt werden können, außerdem geländegängiges Gerät und Gerätschaften zur Hochwasser-Bekämpfung.“ Derzeit wird ein 40 Mann umfassender Trupp zusammengestellt, der sich aus Freiwilligenorganisationen – Mitgliedern des Weißen Kreuzes, des Roten Kreuzes, der Freiwilligen Feuerwehren – zusammensetzt sowie der Berufsfeuerwehr und Mitarbeitern des Zivilschutzes. Eine Erkundundungstruppe aus drei Männern des Weißen Kreuzes, der Berufsfeuerwehr und der Agentur für Bevölkerungsschutz wird vorausfahren und die Lage vor Ort erkundigen, Zielort ist in der Nähe von Forlì, berichtet der Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz Klaus Unterweger.
Landesrat Schuler hat in der gestrigen (16. Mai) Sitzung der Landesregierung diese Hilfsmaßnahme schon besprochen und eine eventuelle Aktivierung durch das Staatliche Zivilschutz-Departement angekündigt. „Ich bedanke mich bei allen, bei den Freiwilligen, die innerhalb kürzester Zeit zur Verfügung stehen, und bei meinen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen der Agentur für Bevölkerungsschutz“, so Schuler.
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