Politik | Kurioses um die Landtagswahlen

Guggi, Gianni und Lory wählen

Österreich blickt neidisch auf die Südtiroler. Die dürfen nämlich, was hinterm Brenner selten anmutet: Spitznamen wählen.

Aus dem Sigmar Stocker wird Guggi, aus dem Giovanni Cuda (L'Alto Adige nel Cuore) der Ganni und Lory heißt die Kandidatin der Freiheitlichen, platziert auf der 11. Position. Ihr voller Name: Eleonora Senoner verh. Mussner. Lory klingt da gleich freundschaftlicher und einladender, ja fast so als würde man eine gute alte Bekannte wählen. Genau das ist der Sinn der Sache, erklärt Amtsdirektorin Claudia Anderle vom Wahlamt in Trient. "È da vedere come un servizio al cittadino, visto che in alcune parti i soprannomi sono molto diffusi." In Berggebieten wie Südtirol oder auch dem Trentino gibt es oft mehrere Mairs, Unterhubers, Sassis oder Pizzininis. Wer von welchem Hof kommt, der Sohn von welchem Vater ist, ist ausschlaggebend. Denn das Kreuzerl am 27. Oktober 2013 soll passen.

"E' proprio la legge che lo prevede, tutto legale", schmunzelt Anderle. Verwechslungen sollen vermieden, die präferierten KandidatInnen in der Wahlkabine sofort identifiziert werden. Bei Regionalwahlen, bei Gemeinderatswahlen ein gern benutztes Instrument der PolitikerInnen - um Nähe herzustellen? "Ich hab den Rudi gewählt." Klingt doch schon gleich weniger hirarchisch. Und für einen kurzen Moment sind wir alle gleich. "Das ist ja gscheit! Gebhard Gebi Mair und Ursula Uschi Schwarzl würden das sicher begrüßen", postet eine grüne, österreichische Wählerin auf Facebook. Da sind Spitznamen nämlich nicht erlaubt.