Gesellschaft | Stellungnahme der Familienberatung Ehe- und Erziehungsberatung Südtirol

Warum ist es für manche sich trennende Paare so schwierig, dem Recht des Kindes auf beide Eltern GERECHT zu werden und wie kann eine Trennung zur Chance für Wachstum und Entwicklung werden?

„Viele sich trennende Paare, die selbst in einer schwierigen Trennungssituation stecken, sind mit der Anforderung, weiterhin gemeinsam für das gemeinsame Kind zu sorgen, oft überfordert. Es fällt ihnen schwer, das Wohl des Kindes und sein Recht auf beide Eltern in den Mittelpunkt zu stellen. Gründe dafür sind häufig große Kränkungen und Enttäuschungen und eine mangelnde Auseinandersetzung mit den eigenen Gefühlen. Die Folge sind gegenseitige Schuldzuweisungen, Rachehandlungen und der „Kampf ums Kind“.
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Partner, die diese zum Teil unbewusst ablaufenden Prozesse nicht wahrnehmen, laufen Gefahr, in ihrer Enttäuschung, in ihrem Schmerz und in der Aggression gegen sich und die andere Person verhaftet zu bleiben. Dies belastet nicht nur das seelische und körperliche Wohlbefinden beider Partner, sondern in besonderem Maße auch die gesunde Entwicklung des Kindes. Manche Eltern quälen sich auch mit großen Schuldgefühlen: darüber, dass die Beziehung nicht geklappt hat und das Kind in Folge unter der Trennung sehr leiden könnte. Es ist aber auch wichtig festzustellen, dass Kinder mehr darunter leiden, wenn ihre Eltern zusammen bleiben und Streit und Aggression den Alltag beherrschen.

Damit Kinder getrennter Paare glücklich sein und zu zufriedenen und selbstbewussten Erwachsenen heranwachsen können – aber auch für das Wohlbefinden der getrennten Partner selbst –, ist es äußerst wichtig, sich mit der Trennungssituation auseinanderzusetzen. Es gilt, ein Klima zu schaffen, in dem gemeinsam sinnvolle Lösungen gesucht und gefunden werden. So kann Trennung und Scheidung für alle Beteiligten zu einer Chance für Wachstum und Entwicklung werden.

Um zu verhindern, dass die Überforderung der Eltern zu Lasten des Kindes ausschlägt, sollten sich Eltern nicht scheuen, begleitend zum Trennungsprozess Beratungsangebote in Anspruch zu nehmen. Die Fachkräfte der Familienberatung Ehe- und Erziehungsberatung Südtirol unterstützen sich trennende Paare bei der Aufarbeitung der eigenen Belastungen und helfen bei der Suche nach Lösungen, damit die neue und komplexe Familienstruktur den Bedürfnissen der Kinder entsprechend gestaltet wird. Um auch das Kind zu stützen, bietet die Familienberatung beispielsweise ein Gruppenprogramm für Kinder getrennter Paare an.“

Die Angebote der Familienberatung sind kostenlos. Die Finanzierung der Familienberatung erfolgt weitgehend über eine Konvention mit dem Sanitätsbetrieb und den Sozialdiensten. Für die vollständige Deckung der Kosten ist die Familienberatung aber auch auf Förderungen und Spenden angewiesen.

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Profil für Benutzer Elisabeth Rechenmacher
Elisabeth Rech… Mo., 18.11.2013 - 07:42

Antwort auf von Peter Grünfelder

Bozen
Sparkassenstr. 13
Anmeldung: Tel.: 0471 973519
E-mail: [email protected]
Telefonzeiten und Öffnungszeiten ohne Terminabsprache:
Mo - Do 10-12 Uhr und Do 15 - 17 Uhr

Meran
Rennweg 6
Anmeldung: Tel.: 0473 210612
E-mail: [email protected]
Telefonzeiten und Öffnungszeiten ohne Terminabsprache:
Mo&Mi 11-12 Uhr und 15 - 17 Uhr
Di&Do 10-12 und 15 – 17 Uhr

Bruneck
Oberragen 15
Anmeldung: Tel.: 0474 555638
E-mail: [email protected]
Telefonzeiten und Öffnungszeiten ohne Terminabsprache:
Mo – Do 11-12 Uhr

Schlanders
Hauptstraße 14/c
Anmeldung siehe Meran

St.Ulrich
Reziastraße 94
Anmeldung siehe Bozen

Infos: www.familienberatung.it

Mo., 18.11.2013 - 07:42 Permalink
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Profil für Benutzer Michael Bockhorni
Michael Bockhorni Mo., 18.11.2013 - 17:30

leider gibt es noch zuwenig männliche berater, die aber besonders wichtig in solch konflikthaften und emotional aufgeladenen situationen wären. unter männern darüber zu reden bieten dzt. die männerberatung der caritas, die mip - männerinitiative pustertal, väter aktiv, figli per sempre, crescere insieme, asdi an.

Mo., 18.11.2013 - 17:30 Permalink
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Profil für Benutzer Oskar Egger
Oskar Egger Do., 21.11.2013 - 15:36

Das Angebot der verschiedenen Beratungsstellen ist sicher hilfreich. Nicht in Ordnung finde ich die Art der Finanzierung. In Österreich werden Familien nach ihren Bedürfnissen, auch im Hinblick auf das Einkommen unterstützt. Wer Beratung in Anspruch nimmt erhält, je nach Notwendigkeit, dafür finanzielle Beiträge. Das verhindert, dass Freiberufler ohne Konventionen nicht für alle zur Verfügung stehen können und dass die Allgemeinheit nicht für Menschen mit gutem Einkommen, gratis Beratungen mitfinanzieren muss. Für diese Art der demokratischen Finanzierung aller Berater und des Beitrags nach Bedürftigkeit gab es bis heute kein Gehör.

Do., 21.11.2013 - 15:36 Permalink