Kampf den Bakterien

“Antibiotika: mit Vorsicht behandeln.” Unter diesem Motto steht die weltweite Antibiotika-Woche vom 16. bis 22. November. Diese findet heuer zum ersten Mal rund um den Europäischen Antibiotikatag am 18. November statt. Dieses Datum hat sich Gesundheitslandesrätin Martha Stocker zum Anlass genommen, um auf eine bedenkliche Entwicklung hinzuweisen: “Antibiotika sind hochwirksame, lebensrettende Medikamente und sollten nur bei der Bekämpfung von bakteriellen Infektionen eingesetzt werden. Werden sie aber unsachgemäß verschrieben oder eingenommen, entwickeln die Bakterien Resistenzen.”. Stocker erklärt, dass die Hälfte aller Europäer glaube, Antibiotika helfe gegen Erkältung und Grippe – ein Trugschluss. Aufgrund des nicht angemessenen Gebrauchs dieser Medikamente habe sich die Anzahl der resistenten Bakterien in den letzten fünf Jahren verdoppelt und etwa 25.000 Menschen seien in diesem Zusammenhang an einer Infektion gestorben.
Italien sei im europaweiten Vergleich dabei keine Ausnahme, heißt es aus dem Gesundheitsressort. “Glücklicherweise”, weiß Stocker zu berichten, “ist die Situation in Südtirol eine andere: Wir haben in unserem Land den niedrigsten Verbrauch von Antibiotika italienweit und beschränken somit das Risiko für Resistenzen auf ein Minimum.” Entgegen der Entwicklung in Europa und Italien beschränke sich die Bevölkerung – Erwachsene ebenso wie Kinder – hierzulande auf den mindestnotwendigen Verbrauch und trage damit dazu bei, dass Infektionskrankheiten auch weiterhin mit den zur Verfügung stehenden Medikamenten wirksam bekämpft werden können, so Stocker vertiefend. Zusätzliche wichtige Maßnahmen, um Bakterien den Kampf ansagen zu können seien die Befolgung der ärztlichen Anordnungen und der Dosierungsanweisungen, eine professionelle Beratung in der Apotheke und eine fachgerechte Aufbewahrung von Antibiotika.