Nachhaltig in die Berge
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7 Tipps von Alperia, um die Berge nachhaltig zu genießen
Mit ihren atemberaubenden Landschaften, der frischen Luft und den vielfältigen Möglichkeiten für Aktivitäten im Freien gehören die Berge zu den kostbarsten Wundern unseres Planeten. Doch der zunehmende Einfluss und Eingriff des Menschen gefährdet das empfindliche Gleichgewicht der natürlichen Ökosysteme. Heute ist es wichtiger denn je, unser Handeln unter ökonomischen, sozialen und ökologischen Gesichtspunkten zu betrachten, um das wertvolle Erbe der Berge zu bewahren. Nach den von der Weltorganisation für Tourismus (UNWTO) definierten Grundsätzen des nachhaltigen Tourismus ist ein bewusster Ansatz erforderlich, der dazu führt, dass wir von bloßen Konsumenten von Erlebnissen zu verantwortungsvollen Besuchern werden. Nachhaltigkeit in den Bergen ist daher gleichbedeutend mit einem respektvollen Lebensstil. Mit 7 einfachen und praktischen Tipps können wir uns umweltbewusster in den Bergen bewegen, sie nachhaltig genießen und so zum Schutz der Natur beitragen.
1. Auf in die Natur … so umweltfreundlich wie’s geht
Nicht immer liegen Berggipfel um die Ecke, Fahrten sind daher oft unvermeidlich. Wenn für einen gemeinsamen Ausflug das Auto genutzt wird, bieten sich Fahrgemeinschaften an – damit weniger Fahrzeuge unterwegs sind. Noch besser ist, wenn möglich, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Bus und Zug bieten oft größere Flexibilität und erlauben es, unterschiedliche Start- und Endpunkte zu wählen, ohne sich darum kümmern zu müssen, zum Auto zurückzukehren. Wer bereits in den Bergen lebt, hat das Glück oft direkt vor der Haustür: Wanderwege und Gipfel liegen nur wenige Schritte entfernt!
2. Unterwegs auf unbekannte(re)n Pfaden
Eine einfache Möglichkeit, die Umwelt zu schonen, ist, weniger bekannte und begangene Wege zu wählen. Viele beliebte Routen sind überlaufen, mit dem Risiko, das empfindliche natürliche Gleichgewicht zu gefährden. Unbekanntere Pfade bieten nicht nur Ruhe und Entspannung, sondern gleichzeitig Entlastung für die meistbesuchten Gebiete. Auch Touren auf die Nebensaison zu legen, wenn weniger los ist, ist ein aktiver Beitrag zum Schutz der Bergregionen – und ein authentisches Naturerlebnis.
3. Bewundern, aber bitte nicht stören: Respekt für Flora und Fauna
Die Berge beheimaten einen beeindruckenden Artenreichtum mit einer großen Vielfalt an Pflanzen und faszinierenden Wildtieren, die das Erlebnis im Freien einzigartig machen. Doch wir sind nur Gäste in ihrem Lebensraum. Auch wenn Tiere sich neugierig zu nähern scheinen, ist es wichtig, Abstand zu halten. Laute Geräusche sind zu vermeiden, ebenso das Füttern oder Berühren von Wildtieren. Bei Pflanzen gilt: Bewundern und Fotografieren ist erlaubt, aber Pflücken tabu. Viele alpine Blumenarten sind geschützt und vom Aussterben bedroht. Lassen wir sie dort, wo sie hingehören: in der Natur.
4. Nachhaltige Kleidung und Ausrüstung? Aber sicher!
Bei der Outdoorbekleidung sollte die Wahl auf langlebige, hochwertige Stücke fallen, um häufige Neukäufe zu vermeiden. Vor dem Kauf ist die Überlegung angebracht, welche Ausrüstung man wirklich braucht und was man vielleicht nur haben möchte, weil es eine kurzanhaltende Modeerscheinung ist. Kleine Schäden wie ein kaputter Reißverschluss oder eine aufgegangene Naht können einfach selbst repariert werden, bevor das Kleidungsstück ersetzt wird. Nachhaltige Alternativen sind das Ausleihen oder Mieten von Ausrüstung und Einkäufe zweiter Hand. Das Material der Kleidung sollte keine schädlichen Chemikalien wie Perfluorcarbone (PFC) enthalten. Diese Substanz verwenden Hersteller oft, um Kleidung wasserdicht zu machen, und wurde in einer Studie von Greenpeace sogar in hochgelegenen Gewässern und Schneeflächen nachgewiesen.
5. Müllfrei in den Bergen: Kleine Taten mit großer Wirkung
Die Bergwelt verdient es, intakt zu bleiben. Um ihre Unberührtheit zu wahren, ist es von grundlegender Wichtigkeit, den Müll, der während einer Wanderung anfällt, wieder ins Tal mitzunehmen und korrekt zu trennen. Eine sorgfältige Planung im Voraus kann dazu beitragen, Abfall zu minimieren, beispielsweise durch wiederverwendbare Trinkflaschen oder Thermobecher.
Einige Gebiete, wie etwa Pejo3000 im Nationalpark Stilfser Joch, sind bereits vollständig plastikfrei, während in Orten wie Cortina d’Ampezzo die Verwendung von Einwegplastik verboten ist. Davon abgesehen können selbst kleine Gesten wie das Aufsammeln von Müll entlang der Wege helfen, die Schönheit der Berge sowohl heute als auch für morgen zu bewahren.
6. Lieber regional und klimafreundlich essen
Die Berge sind auch kulinarisch ein Schatz. Es ist immer ratsam, ob bei einem Tagesausflug oder bei einem längeren Aufenthalt, sich über typische Gerichte und saisonale Zutaten zu informieren. Es empfiehlt sich, Speisen zu wählen, die mit regionalen Rohstoffen zubereitet werden, im besten Fall mit DOP- oder IGP-Zertifizierung. Gerichte aus biologischen oder Slow-Food-Erzeugnissen bieten nicht nur die Möglichkeit, örtliche Spezialitäten zu genießen, sondern tragen auch zur Unterstützung der lokalen Wirtschaft bei. In abgelegenen Bergregionen haben kleine Produzenten oft erschwerten Zugang zu größeren Märkten. Die Entscheidung für Restaurants und Berghütten, die Wert auf regionale Zutaten legen, ermöglicht es nicht nur, köstliche Gerichte zu verköstigen, sondern auch schützenswerte kulinarische Traditionen zu bewahren.
7. Licht und Lärm muss nicht sein
Die Stille und die natürliche Dunkelheit der Berge sind kostbar. Licht- und Lärmverschmutzung können Wildtiere stören und ihr Verhalten beeinflussen. Es sollte gedämpftes Licht verwendet werden, Lampen nur, wenn nötig. Laute Musik auf Wanderungen oder nachts sollte vermieden werden. Die Ruhe in den Bergen ist nicht nur wohltuend für die Menschen, die sie aufsuchen, sondern genauso unentbehrlich für die Tiere, die dort leben.
Klingt ganz gut, sollte aber…
Klingt ganz gut, sollte aber auch bei der eigenen ... fürstlichen Hofhaltung beachtet werden!