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Foto: zucco.inc
Gesellschaft | Pollo der Woche

Rassistische Legastheniker

Die Reaktionen der Südtiroler Lega auf die symbolische Schuhputzaktion des Meraner Bürgermeisters Paul Rösch erlauben einen Einblick in eine grausige Gedankenwelt.
Kennen Sie Filippo Maturi?
Wahrscheinlich nicht. Ich muss gestehen: Bis vor zwei Tagen kannte auch ich ihn nicht.
Dabei ist der 32jährige Bozner Doktor der Rechtswissenschaften und Anwaltspraktikant ein großer Politiker. Maturi, auf dem Bild rechts neben seinem Idol Lega-Chef Matteo Salvini zu sehen, hat bei den Gemeinderatswahlen 2016 in Bozen einen überragenden Wahlerfolg eingefahren. Der Mann erhielt unglaubliche 258 Vorzugsstimmen und schaffte damit den direkten Einzug in den Bozner Gemeinderat.
Doch erst diese Woche schlug für den Hinterbänkler im Bozner Rathaus endlich die große Stunde.

Der Auslöser ist eine Aktion des Meraner Bürgermeisters Paul Rösch. Der grüne Meraner Gemeinderat Kurt Duschek hat einem senegalesischen Einwanderer eine Arbeit vermittelt. Der 28jährige Malik Dabo wird ab sofort in der Meraner Altstadt als Schuhputzer tätig sein.
Einer seiner ersten Kunden war der Meraner Bürgermeister. Paul Rösch tat dabei einen wichtigen Akt der Menschlichkeit. Nachdem er sich die Schuhe putzen ließ, wechselte er die Rolle. Rösch putzte Malik die Schuhe.
Paul Rösch über die Aktion, die einigen Widerhall in der Presse erfuhr: „Es ist klar, dass dies eine symbolische Handlung war. Für mich geht es um die Würde des Menschen: Die Flüchtlinge unterscheiden sich von uns nur durch ihre Hautfarbe. Die Einwanderung ist ein unbestreitbarer Fakt. Das Problem löst man nicht, indem man Mauern baut oder alle verjagt, die zu uns kommen. Dafür fehlt auch jede rechtliche Handhabe. Also müssen wir uns der Lage stellen und uns der Probleme annehmen.
 
Für Filippo Maturi und die Lega untergräbt diese Aktion den Rechtsstaat und kommt einem Anschlag auf das christliche Abendland gleich. Denn der Bozner Jurist veröffentlichte am Donnerstag Früh auf Facebook ein Foto und folgenden Text:
 
„Il sindaco di Merano pulisce le scarpe a un clandestino in segno di "rispetto".
Un'immagine che riassume alla perfezione la follia delle istituzioni nei confronti di questa invasione.
VERGOGNA!“
 
Innerhalb von zwei Tagen (bis Samstag 10 Uhr) wurde der Post 5.702 Mal geteilt und erhielt erschreckende 1.133 Likes. Wie sehr diese Meraner Schreckensnachricht die Republik der selbsternannten Saubermänner Italiens in ihren Grundfesten erschüttert, wird in den Kommentaren deutlich.
1.219 User und Userinnen haben sich bisher bemüßigt gefühlt, die Maturi-Botschaft zu kommentieren. Die zumeist sprachlich wie geistig an die Steinzeit erinnernden Kommentare erlauben einen Blick in eine grausige und gefährliche Gedankenwelt der Südtiroler- und Nicht-Südtiroler Lega-Wählerschaft.
„Innerhalb von zwei Tagen wurde der Post 5.702 Mal geteilt und erhielt erschreckende 1.133 Likes.“
Ein paar Auszüge, wobei es bewusst nicht die brutalsten Kommentare sind:
 
Roberto Ciuchini: Questo mi pare il segno che abbiamo gente di merda in ogni posto strategico! Purtroppo votata da noi! La nostra dignità di Italiani sotto le scarpe di persone imbecilli! Siamo alla mercé di gente che viene nel nostro paese per rubare ! Violentare! e Maltrattare chi li ospita pagandogli una comoda vacanza! Questi politici aspettano che la gente prenda il fucile e faccia piazza pulita!‬
 
Vincenzo Maresca: io mi sarei lucidato gli anfibi prendendolo a calci nel culo....altro che pulirgli le scarpe...‬
 
‪Alberto Valli: Alla testa di cazzo di Merano, sindaco o altro, Campo di Lavoro in Siberia. La sporca enfasi dei Sinistri deve finire.‬

Enrico Galvani: Questo sindaco rimane un fascista razzista potrebbe fare molto di più: 1) leccare il culo a tutti gli extra, 2) mettersi a 90 gradi lui è tutta la sua famiglia e soddisfare tutte le voglie degli immigrati, 3) scuoiarsi vivo e buttare la sua pelle bianca che fa tanto fascista 4) tirare un colpo in testa alla sua famiglia e a se stesso per far posto agli immigrati .‬

‪Spinelli Ketty: Il sindaco di Merano è invitato da me personalmente a venire a pulire lettiera e dei miei gatti... in segno di rispetto di ogni specie vivente sulla terra possibilmente.... deve togliere la merda con le mani!!!! IMBECILLE , COGLIONE MA CHI CAZZO TI HA VOTATO !!!!!‬

‪Luca Gentili: Ma vatten'a morí ammazzato và‬

Paolo Violante: Buttati al fiume in piena con il salvagente di piombo brutto cornuto‬

‪Giacomo Lucciolo: Per me è un froscio gli piaciono i negri‬.
„Buttati al fiume in piena con il salvagente di piombo brutto cornuto“‬
Es ist natürlich nur eine Frage der Zeit, bis in dieser Orgie der rassistischen Legastheniker die üblichen antideutschen Ressentiments auftauchen:
 
Emilio Polati: Ma andate a cagare ..... siete sempre stati razzisti verso coloro che emigravano dal sud Italia parliamo di italiano e ora fate i buonisti del cazzo ha persone che ci stanno invadendo dando loro accoglienza e diritti .... voi non siete italiani ma dei gran pezzi di fece umana‬
 
Giovanni Zampieri: Non posso credere che questo possa essere il sindaco di Merano !!! Forse e' impazzito !!!‬ Una volta i crucchi non accettavano nemmeno gli italiani a Merano , forse e' possibile che al sindaco piaccia farsi inculare dai negroni e allora tutto e' capibile !‬
 
Aldo Rossi: Pensavo che almeno i semi-crucchi fossero più intelligenti......e poi quando andiamo noi per turismo parlano in tedesco per disprezzo , che schifo.......‬
 
Wobei sich unter den Facebooktätern auch genügend deutschsprachige Südtiroler und Südtirolerinnen finden.
Noch am selben Tag legte die Lega Nord Merano/Meran auf ihrem Facebook-Account nach. „QUANDO È TROPPO È TROPPO!!“, heißt es da in großen Lettern.
Auch darunter finden sich eine Reihe von Nobelpreis verdächtigen Kommentaren. Zwei zur Auswahl:
 
Pistore Maicol: Benito ci manchi‬
 
‪Walter Ladurner: Già ricevono tutto e di più,serviti e riveriti pure il sindaco li pulisci le scarpe .... Poi magari anche il c...o che vergogna .,, X noi meranesi ...,‬
 
Wie Recht der Herr Ladurner doch hat. Filippo Maturi & seine Gefolgsleute sind wirklich eine Schande für dieses und jedes andere Land.