Es ist Geld, das bisher über die eigenen Gehaltsbezüge eingezahlt worden ist. Das vorausgeschickt. Durchaus legitimes Geld. Rund 130 derzeitige und ehemalige Abgeordnete des Regionalrates Trentino-Südtirol dürfen sich auf die Auszahlung von insgesamt 90 Millionen Euro an Pensionsvorschüssen freuen, schreibt die Tageszeitung Dolomiten. Eine neue Pensionsregelung macht's möglich, dass ein Teil der Pensionsansprüche im voraus als Kapital ausbezahlt wird, ein weiterer Teil wandert in den FamiliyFond von PensPlan. So wird der Fall einer Eva Klotz zitiert, der jetzt die Summe von 1,1 Millionen Euro zusteht, davon gehen 400.000 direkt aufs Konto, der Rest fließt in den Fond ein. Wenn die Politikerin dann dereinst aus dem Landtag ausscheiden wird, erhält sie die geklärte Rente von 2.800 Euro im Monat.

Wie kommt der Geldsegen zustande? Rosa Thaler, ehemalige Regionalratspräsidentin war federführend: „Der Pensionsfond der Abgeordneten hätte für die hohen Pensionen nicht mehr ausgereicht.“ Man hätte auf das Budget der Region zurückgreifen müssen. Stattdessen hat man 12,5 Prozent der Bezüge der Abgeordneten blockiert und kapitalisiert. Geld, das durch die ISTAT-Aufwertung für die Rente fällig gewesen wäre. Und, so Rosa Thaler, dieses Vorauskapital, das jetzt ausgezahlt wird, fällt unter eine hohe Besteuerung, 42 Prozent. 

Trotzdem sind die 90 Millionen jetzt auszuzahlen, sprich, locker zu machen. Jene, die vor kurzem als Regionalpolitiker in Rente gingen, schauen durch die Finger. Luis Durnwalder etwa erhält deutlich weniger als Eva Klotz, aber man darf annehmen, dass es trotzdem ein rechter Batzen ist. Nicht 1,1 Millionen, sondern insgesamt 855.000 Euro zwischen auszuzahlendem Kapital und FamiliyFond-Abgabe.