Bio-Verbände bündeln Kräfte

-
Bio-Verbände bündeln Kräfte: Neue Allianz als starkes Signal für die Zukunft der ökologischen Landwirtschaft
Von der engen Zusammenarbeit erwarten sich die Bio-Verbände in Deutschland, Österreich und Südtirol schlankere Prozesse, bessere Absicherung bei Rohwaren und neue Möglichkeiten am Markt.Bei den Öko-Feldtagen auf dem Wassergut Canitz haben am Mittwoch bedeutende Bio-Verbände aus Deutschland, Österreich und Südtirol eine wegweisende, länderübergreifende Kooperation vorgestellt: BIO AUSTRIA, Bioland, Biokreis, Bioland Südtirol, Biolandwirtschaft Ennstal, Gäa und Demeter Österreich werden künftig im Rahmen einer „Bio Allianz” eng zusammenarbeiten. Formal wurde dazu vergangene Woche in Augsburg der „Bio-Allianz e.V.“ gegründet.
Man kann hier in der Tat von einem Paradigmenwechseln in der Bio-Bewegung sprechen
Im Rahmen einer Pressekonferenz auf den Öko-Feldtagen präsentieren die Verbände, vertreten durch BIO AUSTRIA-Obfrau Barbara Riegler, Bioland-Präsident Jan Plagge und Biokreis-Vorstandsvorsitzender Thorsten Block, ihre gemeinsame Vision:
„Die Herausforderungen in der ökologischen Landwirtschaft und am Bio-Markt lassen sich nur durch gemeinsame Anstrengungen bewältigen. Mit einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe können wir diesen wirksam entgegentreten“, so die Vertreter:innen der Verbände unisono. „Daher haben wir am 10. Juni die Bio-Allianz gegründet. Gemeinsam wollen wir wirksame Lösungen für Mitglieder und die Zukunft unserer Bewegung erarbeiten. Die großen Nachhaltigkeitsleistungen unserer Betriebe wollen wir als Verbündete noch sichtbarer machen und damit den Wert ihrer Arbeit gemeinsam mit den Marktpartner:innen gegenüber Verbraucher:innen hervorheben“, erklären die Vertreter.innen der Allianz.
Die Bio-Verbände haben bis heute schwerpunktmäßig regional bzw. national gehandelt. In Zukunft steht ein mitteleuropäischer Blick im Vordergrund. „Man kann hier in der Tat von einem Paradigmenwechseln in der Bio-Bewegung sprechen“, so Reinhard Verdorfer, Geschäftsführer von Bioland Südtirol.
"Für Südtirols Biolandbau tun sich hier Chancen auf, da wir große Teile unserer Bio-Milchprodukte und unseres Bio-Obstes aufgrund der beschränkten Nachfrage im Land außerhalb von Südtirol vermarkten. Durch die Bio-Allianz soll die Verhandlungsposition unserer Bio-Bäuerinnen und Bio-Bauern und Erzeugerverbände nachhaltig am Markt gestärkt werden", so Geschäftsführer Reinhard Verdorfer.Mit der Bio-Allianz folgen die Gründungsmitglieder einer immer lauter werdenden Forderung aus der Mitgliedschaft, nicht nur in der politischen Interessensvertretung Kräfte zu bündeln, sondern auch in der Vermarktung, der Qualitätssicherung sowie der fachlichen Weiterentwicklung der privaten Standards.
In den kommenden Wochen nimmt die Bio-Allianz ihre Arbeit auf. Dabei steht die Schaffung einer gut funktionierenden Verbindung der Gremien und Projekte mit den Strukturen der Gründungsverbände im Mittelpunkt.Im Bild, hinten, von links nach rechts: Gregor Pöpsel (Gäa), Franz Fink (Demeter Österreich), Reinhard Verdorfer (Bioland Südtirol), Thorsten Block (Biokreis), Jan Plagge (Bioland), Simon Krischer (Biokreis) vorne, von links nach rechts: Johann Tappeiner (Bioland Südtirol), Susanne Maier (Bio Austria), Barbara Riegler (Bio Austria)