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Bärin: Tötungsbefehl ausgesetzt

Das Trientner Verwaltungsgericht gibt der Umweltorganisation Leal Recht und stoppt die Tötung der Bärin Kj1. Sie hatte am Montag einen Touristen leicht verletzt.
Bär
Foto: Elizabeth Meyers / Unsplash
  • Das regionale Verwaltungsgericht von Trient stoppt die Tötung der Bärin Kj1, die für den Angriff auf den französischen Touristen in der Gemeinde Dro im Trentino verantwortlich gemacht wird. Nach Ansicht des Gerichts sei der Einspruch der Tierschutzorganisation Leal gerechtfertigt. Die Organisation hatte die Tötungsanordnung vom Trientner Landeshauptmann Maurizio Fugatti angefochten. 

    Das sei gerechtfertigt, da „jede mögliche Alternative“ zur Behebung der Gefahr von freilaufenden Bären wie Kj1 nicht geprüft worden sei. Der Vorsitzende von Leal Gian Marco Prampolini begrüßt die Entscheidung des Verwaltungsgerichts und erklärt in einer Mitteilung an die Medien: „Der Umgang mit Bären im Trentino muss dem Umweltministerium übertragen werden, da die Provinz Trient ihre bankrotte und unwissenschaftliche Verwaltung der lokalen Fauna bewiesen hat.“

    Der 43-jährige französische Tourist war am 15. Juli bei einer Wanderung früh morgens im Norden im Val die Sole von der Bärin überrascht und angegriffen worden. Er kam wegen leichter Verletzungen mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus von Trient. Erst kürzlich war eine Mutter mit drei Kindern nördlich des Gardasees beim Molvenosee bei einem Spaziergang von einer Bärin mit Jungen ebenso angegriffen worden. Dabei traf das Tier nur die Bluse der Frau, ohne dass sie verletzt wurde.