Kultur | Kunstkartause

Was
 die Welt im Innersten zusammenhält

Kunst in der Kartause zeigt noch bis am 23. August zeitgenössische künstlerische Positionen zum Thema Ordnung.

Die Ausstellung „Maß, Zahl und Gewicht“ (Buch der Weisheit, 11,20) des Kulturvereins Schnals und des Südtiroler Künstlerbunds spürt dem vielschichtigen Thema der Ordnung in der zeitgenössischen Südtiroler Kunstwelt nach.

Im europäischen Mittelalter dominierte die Auffassung, dass alles einer von Gott vorgegebenen Ordnung folgt. Der Ordnungsgedanke ist ein wesentliches Element in der christlichen Religion. Er spiegelt sich in der Liturgie, Zahlensymbolik, Hierarchie oder Architektur wider und bietet eine Orientierungshilfe in der Gemeinschaft. Wie kein anderer Mönchsorden der katholischen Kirche unterliegen die Kartäuser in Zusammenleben, Tagesablauf und Architektur strengsten Regeln. Die historischen Mauern der Kartause Allerengelberg in Karthaus im Schnalstal, ihre bewegte Geschichte, sowie das heute in die Struktur eingepasste Dorf beeindruckt unzählige Besucher. Der Kuratorin der Ausstellung Silvia Höller ist ein spannender Dialog zwischen Kunstwerken und Architektur gelungen.

 

Arthur Kostner, Linie orange, 2015

Handschriftliche Schriftzüge erinnern an komplexe Spiralen- oder Kurvenprogressionen.

 

Julia Frank, SCHULE: Wer sie erlebt und von ihr lernt, aus ihr profitiert oder sich darin verhängt, 2015

Dachschindeln des ehemaligen Kreuzganges versehen mit Abdrücken von Schulbüchern und Zeugnissen.

 

Julia Bornefeld, Knots, 2015

Schnüre mit Knoten dienten in vielen Kulturen nicht nur als Maßband und Rechenhilfe, sondern auch als Gebetsketten zum Abzählen von Gebetsfolgen.

 

Lois Anvidalfarei, Fallender, 2015

Skulptur eines männlichen Körpers in einem Raster aus Gerüststangen.

 

Esther Stocker, O.T., 2014

Raster, deren Regelmäßigkeiten durch einfache Eingriffe verändert werden.

 

Andreas Zingerle, m3, 2012

Kubus aus gepressten seriellen Paketen - gestapelt und transportbereit.

 

MDMM, K/19072015-23082015, 2015

Fiktiver Grundrissplan mit ausgebautem Kloster.