"Erinnerungen aus Sinner"
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Es ist ein höchst angenehmes Gefühl, sich Persönlichkeit und Lebenslauf Jannik Sinners zu vergegenwärtigen; man trifft schon an so vielen Stellen auf Glück und Güte wie kaum bei einem andern von den großen Tennismeistern, und er ist genau genug bekannt, um ein sicheres Urteil zu ermöglichen.
Im Bewusstsein seines eigenen, edeln und mächtigen Wesens muss er einer der höchst bevorzugten Sterblichen sein. Unzulänglich ist alles Irdische, und Prüfungen sind auch über ihn ergangen, allein das große Gesamtergebnis seines bisherigen Lebens strahlt derart auf alles Einzelne zurück, dass die Laufbahn wie eine völlig normale erscheint.
Sie hat nicht frühe abgebrochen wie bei Kyrgios, Thiem und Gulbis, und anderseits ist ihr das schwache Abschneiden erspart geblieben und Einiges vom Allergrößten gehört gerade den letzten Monaten an. Wohl haben Fördernisse aller Art diese Laufbahn von frühe an begleitet, allein nicht jeder hätte sie zu benützen, Menschen und Umstände sich dienlich zu machen gewusst, wie Sinner, wahrscheinlich in aller Ruhe, getan hat.
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