Umwelt | Europäisches Patentrecht

Besitzrecht auf Leben?

Wenn ich künftighin einige Samen meiner gekauften Melone setze und die daraus wachsende Melone verkaufe - mache ich mich dann strafbar?
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Es wird weiterhin erbittert gekämpft, wie die Lebensmittel produziert werden. Einmal geht es um Tierhaltung, Antibiotika-Einsatz, industrialisierte Tierzucht:  NDR.de und Wir haben Agrarindustrie satt! Und um den Chemieeinsatz bei den Pflanzen. Bei beiden wird immer deutlicher, wer in der EG anschafft: die Großbauernverbände im Schulterschluss mit den Chemie- und Agrarkonzernen. Die aktuellste Meldung: das Europäische Patentamt ist eben dabei, Monsanto das Patentrecht zu gewähren für Melonen-Samen. Damit würde das Leben, die Samen einer Pflanze einem Einzelnen zugesprochen: https://www.campact.de/Keinpatentaufleben

Es gibt aber auch Erfolge der Davids gegen die Goliaths: vor mehreren Jahren hatte sich der französische Wissenschaftler Gilles-Éric Séralini kritisch über Glyphosat geäußert und wurde daher jahrelang einer beispiellosen Diffamierungskampagne ausgesetzt. Nun ist sein guter Ruf wiederhergestellt: Der Gentechnik-Befürworter Marc Fellous, ehemaliger Vorsitzender der Französischen Kommission für Biomolekulartechnik, hatte versucht, Séralinis Arbeit mit offenbar erfundenen Behauptungen in den Dreck zu ziehen. Nun wurde der Gentechnik-Verfechter vom Obersten Gericht in Paris wegen »Fälschung« und »der Verwendung von Fälschungen« in einem Verleumdungsprozess verurteilt.

Séralini und sein Team konnten erst kürzlich beweisen, dass viele Industrie-Studien wegen grober Fehler in der Durchführung als unseriös eingestuft werden müssen. Weil sich die behördliche Zulassungspraxis fast ausschließlich auf solche Studien verlässt, ist unabhängige Forschung besonders wichtig. Zu Recht erhielt Séralini deshalb den Whistleblower-Preis 2015.