Gesellschaft | Interview

„Mit Rollenklischees aufräumen“

Wie gründet man ein Unternehmen? Wie sieht eine Karriere in der Forschung aus? Nora Dejaco über das neue Mentoringprogramm „Thrive Creators“.
Thrive Festival
Foto: Laura Graf
  • Nach dem Italienweit ersten Festival für Female* Empowerment & Personal Growth organisiert der Verein Thrive 2024 wieder neue Initiativen. Konkret werden zehn Projekte organisiert, von denen das erste bereits am Freitag den 23. Februar startet. Über genau dieses Projekt, „Thrive Creators“, sprach SALTO mit der Gründerin von Thrive Nora Dejaco

  • Thrive

    Der Verein für nachhaltiges Female* Empowerment, Personal Growth, selbstbestimmtes, unabhängiges Wirken und Persönlichkeitsentwicklung Thrive setzt sich für das Fortbestehen einer Welt mit hoher Lebensqualität für alle, mit Fokus auf Frauen* und FLINTA (Frauen, Lesben, intersexuelle, nicht-binäre, trans und agender Personen) ein. Man will außerdem dazu beitragen, die geschlechtliche Gleichstellung in der Gesellschaft zu fördern, das Bewusstsein für Selbstwirksamkeit schaffen, lokale Kompetenzen nutzen, persönliches Wachstum vorantreiben und Menschen verbinden.

  • SALTO: Frau Dejaco, worum geht es beim Projekt „Thrive Creators“?

    Nora Dejaco: Es handelt sich um ein Angebot für 15 bis 25-jährige. Die maximal zwanzig Teilnehmer*innen werden von einem Pool an ehrenamtlichen Mentor*innen, verschiedener Geschlechter und aus verschiedenen beruflichen Sparten, dabei unterstützt, persönliche Ziele zu erreichen, sich zu entwickeln und einen passenden Beruf für sich zu finden. Unser Ziel ist es, mit Rollenklischees aufzuräumen. Aus diesem Grund sind die Mentor*innen auch ganz genau ausgewählt. Es handelt sich um Personen zum Beispiel aus der Wissenschaft oder auch der Privatwirtschaft, die unkonventionelle Wege in ihrem Leben gegangen sind. 

    Das Projekt soll also junge Menschen bei ihrem Werdegang unterstützen? 

    Nicht nur. Thrive ist ein Verein für female empowerment. Dementsprechend richten sich unsere Projekte primär an Frauen und jene Personen, die sich als weiblich lesen. Trotzdem sind alle Menschen willkommen, auch Männer. Uns geht es aber vor allem darum, Frauen ohne Klischees bei der Persönlichkeitsentwicklung zu unterstützen. Jeder kann alles werden. Nur weil man eine Frau ist, muss man nicht zwingend eine Geisteswissenschaft studieren. Genauso ist es umgekehrt. Ein Mann muss noch lange nicht Ingenieur werden, nur aufgrund seines Geschlechts. 

  • Nora Dejaco: „Jeder kann alles werden.“ Foto: Laura Graf

    Wie kann man am Projekt teilnehmen?

    Die Anmeldung läuft über unsere Partner*in „Youkando.it“. Die Anmeldung war bis 16. Februar möglich, wir nehmen aber noch weitere Anmeldungen entgegen. Am Freitag dieser Woche findet das Kickoff satt. Es handelt sich hierbei um ein kleines Event bei Youkando.it in Bozen. Im Rahmen dessen werden die Mentor*innen vorgestellt und alle Teilnehmer*innen sind eingeladen. Es findet ein Speeddating statt, bei dem sich die beteiligten besser kennlernen können um zu entscheiden, wer mit wem zusammenarbeiten möchte. 

    Wie lange dauert das Projekt?

    Von Ende Februar bis Juni.

    Wo findet es statt?

    Wie bereits erwähnt, findet am Freitag das erste Event statt. Am Ende, also im Juni, organisieren wir dann so eine ähnliche Veranstaltung. Zwischen diesen beiden Terminen findet ein Online-Check-In statt, ansonsten entscheiden aber die Teilnehmer*innen und die Mentor*innen autonom, wie oft und wo sie sich treffen. Ob online oder in Präsenz steht ihnen ganz frei. 

    Welche Mentoren nehmen teil? 

    Da wäre zum Beispiel Sara Canali vom Startup „SHER“, das Fahrradbekleidung für Frauen herstellt, oder Professorin Angelika Peer, Spezialistin für Ingenieurwesen und Robotik, Kathrin Pichler ebenfalls Startupgründerin und weitere. 

     

    Weitere Infos sowie der Link zur Anmeldung: