Chronik | Demission

Maurizio Lupi tritt zurück

Der Verkehrs- und Infrastrukturminister gibt dem Druck nach. Ihm wird vorgeworfen, sich bei der Vergabe öffentlicher Bauaufträge bestechen haben zu lassen.

In der italienischen TV-Sendung “Porta a Porta” hat Maurizio Lupi am Donnerstag Abend seinen Rücktritt angekündigt. “Domani mi dimetto”, so die Worte des Ministers für Verkehr und Infrastruktur. Als solcher ist Lupi, Spitzenvertreter des regierenden Ncd, seit 2013 im Amt. Letzthin war er in den Sog eines Korruptionsskandals um öffentliche Bauaufträge geraten, in dem die Staatsanwaltschaft von Florenz auch gegen Stefano Perotti ermittelt. Dieser arbeitet unter anderem als Bauleiter für den BBT.

Lupi im August 2013 mit dem damaligen Landeshauptmann Durnwalder bei der Besichtigung der BBT-Baustelle in Mauls.

Die Schlinge um Maurizio Lupi hatte sich zugezogen, als bekannt wurde, dass Perottis Unternehmen regelmäßig lukrative Aufträge an Luca Lupi, den Sohn des Ministers, vergeben hat. In den Telefongesprächen, die von den Ermittlern abgehört und am Donnerstag veröffentlicht wurden, ist von einem sehr engen Verhältnis zwischen Maurizio Lupi und Perotti die Rede. Obwohl der Ncd-Politiker den Vowurf, er habe Kontakte zu Unternehmen, die sich durch Bestechung Aufträge für Großprojekte im Bahn- und Autobahnsektor verschafft haben sollen, bestreitet, hat er nun doch dem Druck von Ministerpräsident Matteo Renzi nachgegeben und seinen Rücktritt angekündigt. Renzi zeigt sich mit Lupis Schritt zufrieden, es sei eine “weise Entscheidung”. Am Freitag wird Lupi nach seiner Verteidigungsansprache in der Abgeordnetenkammer seine Demission einreichen.

Der Auftritt in “Porta a Porta” , wo Maurizio Lupi seinen Rücktritt ankündigt.

“Il mio gesto rafforzerà il governo”, ist sich Lupi sicher. Wer sein Nachfolger wird, muss nun Matteo Renzi bestimmen.