Patrick McGarry: „Pilot”
Der junge Pustertaler Musiker Patrick McGarry hatte und hat seine eigene Band, Blackout. Blackout sind im Prinzip eine Punkrock-Band, mit California-Punk-Schlagseite, denn sie covern Songs von Bands wie Green Day und Blink182.
McGarry schreibt parallel dazu aber auch seine eigenen Songs, die auch von Blackout gespielt werden, die aber – seit letztem Jahr – auch unter seinem eigenen Namen erscheinen und von ihm im eigenen kleinen Homestudio produziert wurden.
Am 01. März 2022 ist mit „Pilot” sein erstes Album erschienen, digital natürlich und – wer es via Bandcamp erwirbt – mit ausführlichem Booklet und Bonustrack versehen.
McGarry erstaunt auf „Pilot” gleich mehrfach, nicht zuletzt wegen seiner jungen Jahre und der Tatsache, dass er alles quasi alleine macht: Songs schreiben, einspielen, aufnehmen …
„Pilot” beginnt mit mit einer ruhigen instrumentalen Nummer, die von „Pressure” abgelöst wird, ein Song, der die oben erwähnten Punk-Einflüsse widerspiegelt, ohne wirklich Punk zu sein.
Diese Einflüsse schimmern immer wieder durch, mal mehr („I’m Taken” und – ein klares Statement des gebürtigen US-Amerikaners gegen den vormaligen US-Präsidenten – „F.U.M.P.”), mal weniger, wie im erwähntem „Pressure”.
Im Laufe des knapp 50 Minuten langen Albums tauchen aber immer wieder zwei weitere für McGarry wichtige und eigentlich überraschende Namen auf: U2 und Pink Floyd.
In der Melodieführung von „Make It Up To You” klingt Bono nach und nicht nur in diesem Song erinnert die Art und Weise, wie die Gitarrensounds eingesetzt werden, an The Edge und U2 („Pegasus”).
Chorstimmen und Atmosphäre hingegen holen hingegen immer wieder Pink Floyd ins Bewusstsein zurück. „The Grey Sky” oder „Become The Rain” mögen Beispiele dafür sein. Es gelingt ihm bei „18th” sogar Punk und Pink Floyd miteinander zu verschmelzen, ein Unterfangen, das auf dem Papier eigentlich irrwitzig erscheint.
Der Verweis auf diese Einflüsse ist nicht als Schwäche McGarry’s zu sehen, sondern soll nur die musikalische Ausgangssituation umschreiben, die er mit „Pilot” vorlegt.
Denn dass Patrick McGarry ein guter Songschreiber ist, belegen Nummern wie die knapp sechsminütige Anti-Krieg-Nummer „The Grey Sky” und die beiden, das Album beschließenden Songs: „BFF” und „Pegasus” bringen noch einmal all seine Qualitäten, all die Qualitäten des Albums auf den Punkt.
„Pilot” ist gute, schöne Rockmusik und Patrick McGarry ist ohne Zweifel ein talentierter Musiker und Songschreiber. „Pilot” ist also all jenen zu empfehlen, die Mainstream-Rock mögen und offen sind für einen neuen, noch völlig unbekannten Namen.
P.S.: Patrick McGarry hat heuer zwar die Matura vor sich, aber das hält ihn nicht davon ab, am Ball zu bleiben, an den neuen Songs zu arbeiten und gleich mit zwei Newcomern am Samstag, 21. Mai 2022 beim „Mai.Rock”-Festival in St. Lorenzen auf die Bühne zu gehen.
Links:
Bandcamp: https://patrickmcgarry.bandcamp.com/releases
Instagram: https://www.instagram.com/mcgarry_patrick/
Linktree: https://linktr.ee/Pasawi
„Mai.Rock”-Festival: https://www.facebook.com/mairocklorenzen