Nach St. Jakob in Grissian
Länge: 7,3 km
Gehzeit: 2 h 40 min
Höhenmeter: 380
Anfahrt: Über die MeBo, Ausfahrt Nals, im Dorf den Schildern „Prissian, Tisens“ folgen. Parkplatz im Zentrum von Prissian, hinter der Raiffeisenkasse und dem Tourismusbüro. Öffis: Bus Nr. 248 (Vilpian-Nals-Tisens- Lana) bis Prissian
Auf Anhöhen und Felsvorsprüngen finden sich Burgen und Schlösser sowie mehrere, z. T. uralte Höhenkirchen. Grund genug, auf der kleinen Hochebene Wanderungen zu stimmungsvollen Kraftorten zu unternehmen. Unser Ziel ist das abgelegene Höhenheiligtum St. Jakob in Grissian.
Die Bergkirche von St. Jakob
Die Kirche auf einem mit Lärchen bestandenen Felsenhügel liegt an dem einst beschwerlichen Weg zum Gampenpass, dem Übergang ins Nonstal und zur fernen Lombardei. Als im 11. und 12. Jh. die Wallfahrten ins spanische Compostela einsetzten, wurden in Tirol längs des beschwerlichen Jakobsweges einige Höhenkirchen erbaut. Bereits 1142 wurde das Jakobskirchlein von Bischof Hartmann von Brixen – er wurde später seliggesprochen – geweiht. Die Apsis und der Triumphbogen zeigen Fresken aus dem frühen 13. Jh., darunter die Opfer von Abraham und Kain und Abel in Anspielung auf das heilige Messopfer. Im Hintergrund ist die älteste Darstellung der schneebedeckten Dolomiten zu sehen. Bemerkenswert sind auch die stattliche Holzplastik des Jakobus mit breitkrempigem Pilgerhut und Wanderstab und außen, am Aufgang zur Kirche, der schön freskierte Bildstock.
Wir starten für unsere Rundwanderung im Zentrum von Prissian, gehen über die Brücke zurück und gleich rechts neben einer Kapelle und einem Brunnen die schmale Gasse hinauf, folgen dann dem asphaltieren Sträßchen bergan, halten uns an der Wegteilung rechts (nicht den Schildern nach Grissian nach links folgen!) und kommen nach wenigen Minuten zur Siedlung Sandbichl. Die Apfelanlagen sind zu Ende, hinter den Häusern geht unser Weg (Markierung 12, „Tränksteig, Schönegg“) in den Wald. Der Steig schlängelt sich steil durch Mischwald bergauf, überquert eine Forststraße, wir lassen die Abzweigungen nach Grissian, Sirmian und St. Jakob unbeachtet. Es geht an einem kleinen Waldweiher und einer Lichtung mit einer Ferienhütte vorbei, der Weg ist jetzt breit. Bei einer Wegteilung, wir sind am höchsten Punkt der Wanderung angelangt, gehen wir links (Nr. 7), der Blick öffnet sich herrlich zu den Dolomiten und dem Bozner Talkessel, auf einer sonnigen Lichtung ist ein schöner Platz zum Innehalten und Verschnaufen.
Jetzt geht es bergab, links sehen wir durch die Bäume bereits die Häuser von Grissian, wir gehen am Wiesen- und Waldrand auf den Hügel mit dem Jakobskirchlein zu. Nach der Besichtigung geht es über den breiten „Besinnungsweg“ an den Stelen mit den Besinnungspunkten vorbei zum Schmiedlhof, unserer Einkehrstation. Das Bauerngasthaus liegt prächtig auf weiten Wiesen mit schönster Aussicht gegen Südosten. Unter dem Nussbaum im Garten oder im Schutz der Hausmauer lässt es sich gut sitzen und rasten. Anschließend folgen wir dem „Waldsteig“ hinter dem Haus kurz bergauf, in den Wald und an den guten Markierungen entlang ungemein abwechslungsreich über Geländestufen, durch Tälchen, mal eben, dann wieder steil bergab, zur Siedlung Sandbichl und nach Prissian zurück.
Einkehrtipp
Gasthaus Schmiedlhof
Gemütliches Bauerngasthaus mit ehrlicher Tiroler Kost, an Sonn- und Feiertagen fast immer Schweinebraten mit Knödeln, Gulasch und die bekannt guten und großen Wiener Schnitzel, Omeletten, Spiegeleier, Speck am Brettl und Käseplatten. Grissian 6, Nals, Tel. 0473 920993, ganzjährig geöffnet, mittags und abends warme Küche, Di. Ruhetag