Göllersse bei Aldein
Foto: Oswald Stimpfl
Ausflug | Am See

Zum Göllersee in Aldein

Sommerzeit ist Badezeit, was liegt näher als ein Ausflugsziel zu wählen, das eine Wanderung zu einem Badesee zum Ziel hat. Wir starten in Aldein, im Süden Südtirols.
  • Länge: 10,5 km

    Gehzeit: 3 h 10 min

    Höhenmeter: 250 

    Anfahrt: Über die Landstraße 72 bis Aldein. Öffis: Fahrplan unter suedtiromobil.info, Bus 142 ab Bahnhof Auer bzw. Neumarkt, Haltestelle bei der Feuerwehrhalle

  • Mit den Öffis zum Ziel

  • Der Rundweg bringt uns auf einfachen Wegen, ohne große Anstrengung oder Steigung zum Göllersee, einem kleinen Naturbadeteich. Auf dem Rückweg geht es an einem prächtigen Aussichtspunkt vorbei, dem Burgstallegg. 

    Ausgangspunkt ist Aldein, bei der Feuerwehrhalle überqueren wir die Straße und gehen in nördlicher Richtung auf einer kleinen Asphaltstraße in Richtung Thalhof und folgen dabei den Wegweisern zum Mühlenmuseum. Der Weg geht durch Wiesen, taucht in den Wald ein, geht nach einer Bachquerung in Richtung Thalhof.  Noch vor dem Hof biegt links der Mühlenweg ab, er geht an mehreren historischen Gebäuden vorbei, es sind wasserbetriebene Mühlen, Stampfen und Hammerschmieden, die der Mühlenverein an anderer Stelle abgebaut und hier wieder aufgebaut hat, um sie vor dem Verfall zu retten und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, für Vorführungen ist das Dorfmuseum in Aldein zuständig. 

    In einer langen Hangquerung geht der Mühlensteig in südlicher Richtung mit der Nr. 17/B und später 17 zum Göllersee (ab Aldein eine gute Stunde Gehzeit). Bei der Seeumrundung suchen wir uns auf den glatten Felsen ein gemütliches Plätzchen für die Rast und um die Badetücher auszubreiten, es gibt auch einige Bänke. Wir sind zwar nicht allein, auch andere hatten die Idee zum Göllersee zu wandern, es ist für alle genügend Platz. Das Bad im moorbraunen Wasser ist angenehm, es gibt viele Stelle, um gut ein- uns aussteigen zu können. Nach ausgiebiger Rast gehen wir auf einem wunderbaren Waldweg durch hellen Föhrenwald, der Nr. 17 und den Wegweisern folgend, in Richtung Burstallegg weiter. 

    Bei einem Brunnen, der "Hirschenlock" biegen wir im rechten Winkel zur Bergkante hin ab und gelangen an einen unglaublichen Aussichtspunkt, das ganze südliche Etschtal liegt uns zu Füßen. Der Weg wird etwas holpriger und geht am Rand der Hochfläche entlang und mündet wieder in einen breiten Güterweg. Nach einem Bauernhof überqueren wir die Landstraße, es gibt hier eine Bushaltestelle, wer nicht mehr nach Aldein zurück möchte kann hier (Haltestelle Uterlehen) die Heimfahrt antreten. Wir jedoch wandern weiter, unterhalb des Hotels Aldeinerhof (geschlossenen) auf Weg 17 in südöstlicher Richtung durch Wald bis zu einer Wegteilung. Im spitzen Winkel biegen wir links ab, der Steig geht jetzt bergauf, tritt aus dem Wald und geht durch weite, ebene Wiesen mit schönster Aussicht zu den Bergen des Fleimstales und übers Unterland. Wir kommen dabei am Eggerhof vorbei, er ist Vielen als Geflügelhof und Lieferant von Eierteignudeln bekannt, und beendend den Rundweg wieder in Aldein. 

  • Der Talhof

    Bevor wir zu den Mühlen abbiegen, gehen wir noch die wenigen Minuten bis zum Thalhof. Der historische Bauernhof -Hof im Thal, wie er jetzt heißt-, liegt prächtig unter großen Linden auf einer Wiese am Waldrand, neben dem Haus steht die Kapelle zur Maria im Schnee. Darin befinden sich wertvolle Ausstattungsstücke und am Dachboden des Bauernhofes, den einst reiche geistlicher Herren als Sommerdomizil nutzten, wurde bei einem Umbau ein wahrer Schatz an sakralen Gegenständen, Schnitzereien, von goldenen Kelchen bis zu alten lateinischen Messbüchern gefunden, die jetzt im Museum in Aldein gezeigt werden.  

    Der Hof wurde im 18. Jh. von der adeligen Familie Baroni zu Ehrenfeld aus Borgo Sacco bei Rovereto erworben und ausgebaut, er sollte mit seinen Erträgen zum Unterhalt eines älteren Priesters, des sogenannten „Benefiziaten“, dienen. Der Hof ging später in den Besitz der Kurie über und wurde vor zwei Jahrzehnten an die jetzigen Eigentümer verkauft, die ihn mustergültig renovierten, umbauten und nun Urlaub auf dem Bauernhof anbieten. In Nebengebäuden werden unter dem Namen "Kernig" Pilze kultiviert und in ganz Südtirol vertrieben. 

  • Das Dorfmuseum in Aldein

    Es ist kein Dorfmuseum, das bäuerliche oder handwerkliche Geräte präsentiert, sondern es zeigt sakrale Gegenstände aus der Barock- und Rokokozeit von solch einmaliger Qualität und Seltenheit, dass selbst Experten ins Staunen kommen, ein Besuch lohnt sich! Das Museum ist im ersten Stock des alten Schulhauses am Dorfplatz untergebracht, Anmeldungen und Auskunft: Peter Daldos, Tel. 338 1085870 www.museum-aldein.com

  • Das Burgstallegg

    Auf einer Kuppe am südwestlichen Zipfel des Aldeiner Hochplateaus liegt das Burgstallegg. Der Name deutet auf eine Wallburg, also die Reste einer urgeschichtlichen, durch aufgeschichtetes Blockwerk befestigten Siedlung. Die bis zu 1,5 m hohen und 1 - 4 m dicken Steinwälle geben den Fachleuten viele Rätsel auf, die Datierung ist wegen mangelnder Funde schwierig, die Umgebung ist felsig, teilweise ist die Humusschicht nur wenige cm stark, deshalb konnte das umliegende Gelände nicht landwirtschaftlich genutzt werden. Das Burgstallegg ist jedenfalls wegen seiner Position, der Einsamkeit und der beherrschenden Aussicht ein einmaliger Kraftplatz. 

  • Einkehr

    Gasthof Krone

    Historischer Gasthof im Dorfzentrum von Aldein, bekannt für die hervorragende Küche und das erlesene Ambiente. Mitgliedsbetrieb der Vereinigung "Südtiroler Gasthaus" Dorf 4, Tel. 0471 886825, www.gasthof-krone.it, Mo. Ruhetag

     

    Cafè Irene

    An der südlichen Dorfeinfahrt, an der Hauptstraße, Gastgarten, kleine Gerichte, Kuchen. Wildeich 3, Aldein, Tel. 340 530 7492

     

    Gasthof Schönblick

    Bei Einheimischen beliebte Einkehr, mittags schnelles und preiswertes „Arbeitermenü“. Wildeich 14, Aldein, Tel. 0471 886806, www.schoenblick-aldein.com, Mi. Ruhetag

  • Kartenausschnitt Aldein Göllersee Foto: Oswald Stimpfl