Ministerin auf Lehrfahrt
Was kann Österreich von Südtirol lernen? Diese Frage stellt sich die neue österreichische Bildungsministerin Sonja Hammerschmid, die am heutigen Donnerstag (20. Oktober) ihren Südtirol-Besuch angetreten hat. Zwei Tage lang wird die SPÖ-Politikerin, die seit 18. Mai im Kabinett von Bundeskanzler Christian Kern an der Spitze des Bildungsministeriums steht, das Land bereisen. Und sich dabei ein Bild davon machen, wie die Schulautonomie, die Inklusion und die Ganztagesschule hierzulande funktionieren. Auf Hammerschmids Agenda steht nämlich eine Bildungsreform samt umfassenden Schulautonomiepaket, dem der Ministerrat in Wien zugestimmt hat. Nun will sie “sowohl aus positiven wie auch aus negativen Erfahrungen” in Südtirol lernen.
Bei einem Sechs-Augen-Gespräch hatte die Bildungsministerin am Donnerstag Vormittag die Möglichkeit, gemeinsam mit Landeshauptmann Arno Kompatscher und Bildungslandesrat Philipp Achammer verschiedene Themenbereiche zu vertiefen. Darunter etwa die Ausbildung der Lehrpersonen, die schulischen Organisationsmodelle und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen. Angesprochen wurden auch die Herausforderungen, vor die die Migration das Bildungswesen stellt.
Bereits am Nachmittag ging es für Hammerschmid dann mit gleich zwei Fachgesprächen weiter – einem über Südtirols Schulwesen im gesamtstaatlichen Kontext und die autonomen Befugnisse des Landes; und einem zur Inklusion von Schülern mit Behinderung. Ihr zweiter Besuchstag wird die österreichische Bildungsministerin in den Südtiroler Landtag führen, zu einem Austausch über bildungspolitische Themen. Außerdem wird sie die Grundschule “Johann Wolfgang von Goethe” und die Landesberufsschule für Industrie und Handwerk in Bozen besuchen.