Politik | Raumordnung

Auf die kommende Legislatur verschoben

Eigentlich hätte gestern der Landesstrategie-Plan auf den Weg gebracht werden sollen. Der Beschluss über die Einleitung des Verfahrens wurde allerdings verschoben.
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Foto: Peter Daldos
  • Im Rahmen der gestrigen (19. Dezember) Sitzung der Landesregierung hat die scheidende Raumordnungslandesrätin Maria Hochgruber Kuenzer den mehr als 200 Seiten umfassenden Landesstrategie-Plan, kurz LSP, präsentiert, an dem rund zweieinhalb Jahre gearbeitet worden war. Eigentlich hätte die Landesregierung den Beschluss für die Einleitung des Verfahrens zur Genehmigung fassen sollen, welcher in die Genehmigung eines Landesgesetzes mündet – die Entscheidung darüber wurde jedoch auf die kommende Legislatur-Periode verschoben, wie Landeshauptmann Arno Kompatscher in der anschließenden Pressekonferenz mitteilte. Mit ein Grund dafür dürfte wohl sein, dass aufgrund des Ausscheidens von Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer in Kürze das Raumordnungs-Ressort neu vergeben wird und man die Entscheidung über dieses wichtige Planungs-Instrument der neuen Landesregierung, die eine neue Zusammensetzung haben wird, überlassen will. 

  • Landesrätin Maria Hochgruber Kuenzer: „Dieses Dokument zeigt klar den Weg, welche Maßnahmen künftig getroffen werden sollten, sowohl was die Gemeinden anbelangt, als auch Bereiche wie Produktion, Konsum, Mobilität und Biodiversität, welche das Leben der Menschen bestimmen.“ Foto: LPA

    Die Ausarbeitung des Landesstrategie-Planes ist im Artikel 43 des Raumordnungsgesetzes vorgesehen. Mit diesem Planungsinstrument legt das Land im Einklang mit den europäischen und staatlichen Strategien die Ziele fest, um die Entwicklung und den territorialen Zusammenhalt zu gewährleisten, die Erneuerung, die Qualitätssicherung und die Aufwertung der Landschafts-, Gebiets-, Umwelt-, sozialen, kulturellen, wirtschaftlichen und land- und forstwirtschaftlichen Ressourcen zu garantieren, leistbaren Wohnraum bereitzustellen sowie die Wettbewerbsfähigkeit Südtirols zu steigern. Der Landesstrategie-Plan, der vom Amt für Landesplanung und Kartografie unter Amtsdirektor Giorgio Gottardi in Zusammenarbeit mit dem Institut für Regionalentwicklung von Eurac Research erstellt wurde, soll den mittlerweile veralteten Landesentwicklungs- und Raumordnungsplan (LEROP), der im Jahr 1995 genehmigt worden war, ablösen. Der Plan beinhaltet sechs sektorenübergreifende Handlungsfelder, zu denen Klimawandel, Siedlungsqualität, Innovation bzw. Wettbewerbsfähigkeit, Mobilität, Partizipation und Inklusion gehören. ist. Innerhalb dieser Handlungsfelder wurden 17 Hauptziele und 50 spezifische Ziele der Raumentwicklung festgelegt, die bis 2050 erreicht werden sollen.

  • „Hätten wir es geschafft, den Plan vor vier Monaten vorzulegen, wäre es vermutlich einfacher gewesen.“ 

     

    „Dieses Dokument zeigt klar den Weg, welche Maßnahmen künftig getroffen werden sollten, sowohl was die Gemeinden anbelangt, als auch Bereiche wie Produktion, Konsum, Mobilität und Biodiversität, welche das Leben der Menschen bestimmen“, so Hochgruber Kuenzer. Auf die Verschiebung der Verfahrens-Einleitung angesprochen erklärt die Raumordnungslandesrätin, dass der Zeitpunkt wohl ungünstig gewesen sei, um ein derart umfangreiches Strategie-Papier auf den Weg zu bringen. „Hätten wir es geschafft, den Plan vor vier Monaten vorzulegen, wäre es vermutlich einfacher gewesen“, sagt Landesrätin Hochgruber Kuenzer. Aufgrund der Komplexität und des Umfanges sei dies allerdings nicht möglich gewesen. Am Strategie-Plan sei nicht nämlich nur das Ressort Landschaft und Raumordnung beteiligt gewesen, sondern es sei ressort- und bereichsübergreifend daran gearbeitet worden. „Das hat eben seine Zeit beansprucht.“ In Stein gemeißelt ist das Strategie-Papier allerdings nicht. Wenn sich die neue Landesregierung inhaltlich mit diesem Dokument auseinandersetzt, wird es möglicherweise auch zu den ein und anderen Korrekturen kommen. „Das ist auch gut so. Es wäre unklug, ein derart wichtiges Stategie-Papier einfach abzusegnen“, so Hochgruber Kuenzer. 

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Franz Pattis Do., 21.12.2023 - 12:00

Der neue Urbanistik Landesrat Peter Brunner wirds schon richten und unsere schöne Landschaft im Rahmen des Landesstrategie-Plans (LSP) weiter zubetonieren! Da bin ich ganz zuversichtlich. Er hat es ja bereits während seiner Bürgermeister-Zeit in Brixen vorgelebt. Als Erstes wird dann der Auwald in der Industriezone einem 3D-BETON-Drucker Gebäude der Firma PROGRESS weichen müssen. Und dann werden in unserem schönen Südtirol viele neue Hotel-Bettenburgen entstehen wie jenes auf den Kojawiesen bei Mellaun oberhalb Brixen!
Ersuche daher den Landeshauptmann Kompatscher jetzt schon den Passus „netto null Neuversiegelung bis 2040“ aus dem Landes-Klimaplan zu streichen….

Do., 21.12.2023 - 12:00 Permalink