Politik | Berufsschule

Renzi schlägt Bozen für Berufsschulgipfel vor

Den Vorschlag soll Ministerpräsident Matteo Renzi während seines Deutschland-Besuchs gemacht haben: Bei einem Gespräch mit Kanzlerin Merkel über Berufsausbildung vereinbarten die beiden Regierenden einen Berufschulgipfel. Als Austragungsort käme Bozen in Frage.

Die Meldung ist erfreulich, Renzi und Merkel sprechen über die Qualität des Südtiroler Berufsschulsystems und wollen gar einen eigenen Gipfel dazu in Bozen abhalten. Die Nachricht gab Renzi selbst auf einer Pressekonferenz während seines Brüssel-Besuchs. "Con la cancelliera Merkel abbiamo discusso di fare un appuntamento ad hoc sulla formazione professionale e sarebbe interessante approfondire il tema a Bolzano che è l'unica parte d'Italia più vicina al modello culturale formativo tedesco," zitiert die Ansa den italienischen Ministerpräsidenten. 

Landeshauptmann Kompatscher und Landesrat Achammer sind äußerst erfreut: "Uns freut vor allem, dass unser Modell der Berufsbildung, das ja nichts anderes ist als jenes aus dem deutschen Sprachraum, in Rom nicht nur zur Kenntnis genommen, sondern offensichtlich auch als Beispiel angesehen wird", so der Landeshauptmann. "Dies vor allem, weil lang um dieses Modell gekämpft worden ist." 

Bildungslandesrat Achammer betont, dass die Berufsbildung und vor allem das duale Modell der Lehrlingsausbildung in den letzten Jahren von Rom immer stärker als möglicher Ausweg aus der Bildungskrise angesehen worden sei. "Die staatliche Bildungsreform hat einige unserer Ansätze aufgegriffen und das italienische Modell damit dem deutschen angenähert", so Achammer.

Wenn Renzi nun Bundeskanzlerin Merkel Südtirols System vorstellen wolle, sei man bereit: "Unser Berufsbildungssystem braucht den internationalen Vergleich nicht zu scheuen, wir freuen uns deshalb, wenn es auch über die Grenzen hinaus die Sichtbarkeit bekommt, die es verdient", so Achammer. Und Landeshauptmann Kompatscher kündigt bereits an, das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden zu wollen: "Ein solcher Austausch über die Berufsbildung wird Gelegenheit bieten, noch größeren Spielraum bei der Ausgestaltung des dualen Modells geltend zu machen", so der Landeshauptmann.