Umwelt | Milchwirtschaft

Weiß-grünes Gold

"Wie umweltfreundlich sind unsere Milchhöfe?", wollte Pius Leitner in einer Landtagsanfrage wissen. Die Antworten kommen von Arnold Schuler und Richard Theiner.

Elf Milchhöfe gibt es in Südtirol. Der größte unter ihnen – Bergmilch Südtirol (MILA) – bekommt im Jahr über 185.000 Tonnen Milch angeliefert, die dann weiterverarbeitet werden. Auf den Plätzen zwei und drei folgen der Milchhof Brixen (rund 98.000 Tonnen Milchanlieferung) und der Milchhof Sterzing (etwa 45.000 Tonnen Milchanlieferung). Die Tatsache, dass die Milchhöfe zahlreiche Arbeitsplätze im Land sichern, ist auch Pius Leitner bekannt. Der Freiheitliche Fraktionssprecher im Landtag hat sich allerdings aus anderen Gründen Gedanken über die Milchhöfe gemacht. Er fragt sich – und gleichzeitig die zuständigen Landesräte Arnold Schuler und Richard Theiner – nach deren Umweltfreundlichkeit. “Der Schutz der Umwelt erfuhr in den letzten Jahren auch im Kreislauf der Milchproduktion einen immer höheren Stellenwert”, so die Feststellung Leitners. Als Nahrungsmittel produzierende Betriebe nähmen die Milchhöfe eine Vorbildfunktion in Sachen Umweltschutz ein und müssten besondere Auflagen erfüllen. Daher wollte er von Schuler und Theiner wissen, welche jährlichen Abfallmengen in den Milchhöfen des Landes anfallen und welche Maßnahmen zur Abfallreduzierung unternommen werden. “Die Südtiroler Milchhöfe erzeugen jährlich in etwa 15.000 Tonnen Abfälle jeglicher Art”, lautet die Antwort der Landesräte. Als Maßnahmen, um Abfälle zu vermeiden, listen Schuler und Theiner unter anderem die Optimierung der verschiedenen Produktionsläufe, die Trennung der Abwässer und den Einsatz von Mehrweggebinden für bestimmte Produktpaletten auf. “In den letzten Jahren wurde zudem von einigen Milchhöfen, in Zusammenarbeit mit den Verpackungsherstellern, die Materialstärke bei den Verpackungen auf ein Minimum reduziert, um vor allem im Bereich Kunststoffe weniger Abfälle zu haben”, teilen Schuler und Theiner mit.

Bezüglich des Energieverbrauchs der einzelnen Milchhöfe, nach dem Pius Leitern auch gefragt hatte, können die Landesräte keine Auskunft erteilen. Allerdings falle keiner der elf Milchhof in die Kategorie “energieintensives Unternehmen”. In Sachen erneuerbarer Energiequellen berichten Schuler und Theiner von vier Milchhöfen (MILA, BRIMI, Milchhof Sterzing, Milchhof Meran), die Strom mit Photovoltaikanlagen erzeugen. MILA und BRIMI haben darüber hinaus ein Blockheizkraftwerk, das Wärme und Strom erzeugt. In der Psairer Bergkäserei Bio – es ist dies eine der drei kleinsten Milchhöfe – gibt es eine Wärmerückgewinnungsanlage. Schließlich wollte Leitner noch wissen, ob Fälle von Umweltbelastungen bekannt seien, die von einzelnen Milchhöfen ausgingen. Die Antwort der Landesräte: “Der Landesagentur für Umwelt sind bisher keine Umweltbelästigungen auf Gewässer bekannt, welche von Milchhöfen ausgegangen sind.”