Grünes Start Up
Nur keine Routine, ist das Motto der Grünen, wenn es um die Programm- und Listenerstellung geht. Und so bleibt sich die Partei auch bei der Landtagswahl 2018 ihrer Bestimmung als Bewegung treu – und wählt erneut einen anderen Weg als bisher. Geschrieben wird das Programm2018 vielhändig auf der Grundlage offener Veranstaltungen, die bereits im Gange sind, und von parteiinternen Arbeitsgruppen getragen werden. Bisher kamen die Themenblöcke Raumordnung, Zukunft der Landwirtschaft und Jugendpolitik aufs Tapet. Demnächst folgen Verkehrspolitik, digitale Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit. „Bis kommenden August soll das Wahlprogramm für ein zukunftsorientiertes und -fähiges Südtirol stehen“, hieß es auf der Landesversammlung am Samstag.
Um glaubwürdige und fähige KandidatInnen aus einem breiten Spektrum der Gesellschaft zu gewinnen, hat die Landesversammlung für diese Wahl eine Gruppe von fünf Garantinnen und Garanten eingesetzt: Karl Tragust, Hans Heiss, Erica Fassa, Patrizia Trincanato und Tila Mair haben den Auftrag, den Prozess der Listenerstellung aus einer unabhängigen Position heraus zu begleiten und zu steuern.
Auf zwei weiteren Landesversammlungen Anfang Juni und Anfang September werden die Grünen-Mitglieder dann die Liste wählen, die von den GarantInnen vorgeschlagen wird. „Es ist an der Zeit, wieder jene Formen der Politik aufzuwerten, die neben dem Digitalen auch durch Diskussion und persönliche Auseinandersetzung belebt werden“, wurde nach der Landesversammlung in einer Pressemitteilung unterstrichen. Ein weiteres Novum ist dabei die Öffnung nach Außen: 2013 waren die Vorwahlen auf eine vorgeschlagene Gruppe von rund 30 Personen eingegrenzt; diesmal wird es möglich sein, über eine Internetseite ohne jegliche Vorgabe Personen zu nominieren, die in einem hypothetischen grünen Landtagsteam wünschenswert wären, erklärten die Grünen am Samstag.
Diese Nominierungsphasewerde voraussichtlich in der zweiten Maihälfte stattfinden. Ihre Ergebnisse werden in die Arbeit der GarantInnen bei der Listenerstellung einfließen. „Damit erproben wir eine der aktuellen deliberativen Formen, die in Partizipationsprozessen angewandt werden“, unterstreichen die Co-Landesvorsitzenden Brigitte Foppa und Tobias Planer.
Bei der Landesversammlung am 21. April wurde auch ein Teil des Grünen Rates neu besetzt. Toni Ladurner, Carla Leverato, Hannes Obermair, Rosina Ruatti, Josef Pfattner, Silvia Simoni, Matthias Schwarz, Pascal Vullo und Felix von Wohlgemuth wurden als Delegierte der Landesversammlung in den Grünen Rat gewählt. Zusammen mit den gewählten MandatarInnen, den SprecherInnen der Themen- und Ortsgruppen werde dieses Kernteam die Landtagswahlen 2018 bestreiten, schreiben die Grünen. „Und Herz, Kopf und Mut für eine ökologische und sozial gerechte Erneuerung Südtirols zur Verfügung stellen.“