Auf den Punkt gebracht
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Die Sommerleseaktion „Liesmich Leggimi“ in den Südtiroler Bibliotheken, welche heuer erstmals auch dem erwachsenen Publikum gewidmet war, ist nun abgeschlossen. 80 Bücher unterschiedlichster Genres standen den Lesern beider Sprachgruppen zur Verfügung. Während die erwachsene Leserschaft eine konstante Teilnahme aufwies, war bei den Jugendlichen ein starker Rückgang zu verzeichnen. „Die Gründe für diesen Rückgang sind vielfältig. Gemeinsam mit unseren Bibliothekarinnen und Bibliothekaren werden wir daran arbeiten, diese Herausforderung anzugehen“, so die Direktorin des Amtes für Bibliotheken und Lesen, Marion Gamper. Auch künftig soll die Veranstaltung durchgeführt werden, um die Leselust weiter zu fördern. Landesrat Philipp Achammer betont: „Das Wissen, das durch kontinuierliches Lesen erworben wird, führt zu bewussteren Bürgerinnen und Bürgern, die in der Lage sind, ihre Ideen und ihre Meinung auszudrücken und das Weltgeschehen kritisch zu hinterfragen.“
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Leser in Südtirol
In Südtirol befinden sich 276 Bibliotheken. Gemäß ASTAT wurden im Jahre 2023 ca. 2,6 Millionen Buchentlehnungen verzeichnet, sowie eine halbe Million Zugriffe auf Online-Bibliotheken. Dabei ist zu beachten, dass der Buchbestand bei 3,1 Millionen Exemplaren liegt. Bozen verzeichnet landesweit mit einem Wert von 12,8 die höchste Dichte an Büchern per capita. Obwohl das Pustertal die meisten Bibliotheken im Land innehat, liegt der Buchbestand pro Person mit 3,2 am tiefsten.
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Der allgemeine Nutzungsgrad, gemessen an der Relation zwischen Buchbestand und Entlehnungen, stieg über die letzten drei Jahre von 0,72 auf 0,82 an. Interessant ist der Nutzungsgrad sonstiger Medien, wie CDs, DVDs, Spiele, Zeitungen und Ähnlichem. Hier ist im Gegensatz zu Büchern ein positiver Nutzungsgrad zu verzeichnen. Seit 2021 hat sich dieser von 1,92 auf 2,04 gesteigert. Die registrierte Nutzerschaft, die im Laufe des Jahres 2023 mindestens ein Medium ausgeliehen hat, beläuft sich auf 139.314 Personen. Das sind 6,4 % aller Bibliotheksbesucher. Durchschnittlich sind die Bibliotheken 3,6 Tage bzw. 12,8 Stunden pro Woche geöffnet, wobei Mittelpunktbibliotheken mit 5,9 wöchentlichen Tagen und 42,5 Stunden pro Woche weit vorne liegen.
Einer Befragung im Jahre 2022 ist zu entnehmen, dass die Klientel der Bibliotheken vorwiegend weiblichen Geschlechts ist. Diese Beobachtung zeigt sich auch bei den Angestellten. 85,5 % der öffentlichen Bibliotheken beschäftigen ehrenamtliches Personal, wovon der größte Teil von Frauen gebildet wird. Sie entsprechen 93,1 % des ehrenamtlichen und 81,4 % des hauptamtlichen Personals.