Gesellschaft | Corona

Corona-U-Ausschuss nimmt Arbeit auf

Der Corona-Untersuchungsausschuss hat seine Arbeit aufgenommen. In der ersten Sitzung wurden die neue Bezeichnung des Gremiums und die Struktur der Anhörungen festgelegt.
Covid Maßnahmen
Foto: KS/unsplash
  • Der Untersuchungsausschuss des Südtiroler Landtages zur Aufarbeitung der Pandemiepolitik hielt am Donnerstagnachmittag seine erste Sitzung ab. Nach der konstituierenden Phase nahm das Gremium unter dem Vorsitz der Grünen-Landtagsabgeordneten Brigitte Foppa nun die eigentliche Arbeit auf und legte zentrale organisatorische Punkte fest, darunter eine neue offizielle Bezeichnung und die Struktur der künftigen Anhörungen.

  • Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen

    Künftig wird der Ausschuss unter dem Titel Untersuchungsausschuss zur Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen der Jahre 2020–2023 und Feststellung der Verantwortlichkeiten arbeiten. Mit der klar formulierten Bezeichnung wolle man, so Foppa, den Kernauftrag des Gremiums deutlich hervorheben: Das Ziel haben wir gestern in den Namen des Ausschusses geschrieben, was gar keine triviale Sache ist. Es geht darum, die Zeit der Pandemie aufzuarbeiten, aber nicht nur, indem wir die Erzählungen dazu sammeln - das auch! -, sondern auch indem wir eine Chronologie der Abläufe erstellen und die Verantwortlichkeiten klären.“

    Ein weiterer Schwerpunkt der Sitzung war die Festlegung der Personen, die in den kommenden Monaten für die Anhörungen geladen werden sollen. Die Mitglieder des Ausschusses einigten sich darauf, die bereits im Einsetzungsdekret vorgesehene Liste zu übernehmen, diese aber einer neuen thematischen Struktur zuzuordnen.

    Die Anhörungen werden folgenden Bereichen zugeordnet: dem Gesundheits- und Sozialwesen, dem politischen Bereich einschließlich der Sicherheitskräfte, der Wirtschaft sowie dem gesellschaftlichen Umfeld. Letzterer Bereich umfasst nach der neuen Definition unter anderem Vertreterinnen und Vertreter von Jugend, Familien, Seniorinnen und Senioren sowie Vereinen und weiteren Gruppen, die von den Pandemie-Maßnahmen besonders betroffen waren. Zusätzlich zu den im Dekret genannten Personen hat der Ausschuss weitere Namen gesammelt, die ebenfalls eingeladen werden sollen.

  • Brigitte Foppa: Polarisierung kann nur mit konstruktiver Zusammenarbeit abgebaut werden, nicht mit eingeschlagenen Köpfen. Foto: SALTO

    Foppa betonte nach der Sitzung, dass die Zusammenarbeit innerhalb des Gremiums bislang konstruktiv verlaufe. Wir sind ein Untersuchungsausschuss - also weder ein wissenschaftliches Organ, noch ein Organ der Justiz. Wir machen keine Verurteilungen, wir arbeiten auf politischer und institutioneller Ebene auf, was in dieser Zeit passiert ist und wer wofür verantwortlich war."

    Dafür sei auch die Klärung der Arbeitshaltung bei der ersten Sitzung wichtig gewesen: Wenn wir den Untersuchungsauschuss als politische Show missbrauchen, wird er nicht gelingen. Ebensowenig, wenn wir uns die Köpfe einschlagen - wir haben uns auch das Ziel gesetzt, die entstandene Polarisierung ein Stück weit zu verringern, oder dazu mindestens einen Beitrag zu leisten. Das geht nur in einem respektvollen und kooperativen Ansatz. Darauf haben wir uns geeinigt, und das lässt mich hoffen, dass wir nicht scheitern. Es war ein guter Beginn und wir haben eine große Aufgabe vor uns", erklärt die Ausschussvorsitzende Foppa.