Umwelt | Emilia-Romagna
Weiterhin Alarmstufe rot
Foto: Ansa.it
Die Lage in der Emilia-Romagna ist nach den verheerenden Überschwemmungen weiterhin ernst, Geologen warnen insbesondere vor Erdrutschen. Auch am morgigen Dienstag soll in Teilen des betroffenen Gebietes an der Adriaküste die höchste Alarmstufe rot gelten. Der Regen hat vorerst aufgehört, die Aufräumarbeiten laufen. Laut dem Geologen Paride Antolini seien viele Straßen völlig verschwunden und müssten neu gebaut werden.
„Jetzt beginnt die Phase der Schadensabschätzung, die im Moment im wahrsten Sinne des Wortes unabsehbar sind, und wir werden damit beginnen, regulatorische und wirtschaftliche Maßnahmen zu ergreifen, um die Betroffenen zu unterstützen“, erklärte Landwirtschaftsminister Francesco Lollobrigida gegenüber der Nachrichtenagentur Ansa. Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hatte den G7-Gipfel in Japan vorzeitig verlassen, um sich am Sonntagnachmittag selbst ein Bild der Lage in der Emilia-Romagna zu verschaffen.
Bisher sind mindestens 14 Menschen infolge der Überschwemmungen und Erdrutsche gestorben, Tausende mussten ihre Wohnungen und Häuser verlassen. Die italienische Feuerwehr rückte seit Beginn der Unwetter zu knapp 5.000 Einsätzen aus. Die Meisten davon waren in den Gegenden von Bologna, Ravenna, Forlì-Cesena und Rimini notwendig. Die italienische Regierung will morgen (23. Mai) erste Hilfsmaßnahmen für die betroffenen Gebiete beschließen. Die EU hat angekündigt, im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens Italien Pumpausrüstung zu liefern.
Greenpeace Italien aber auch nationale Medien wie Il Fatto Quotidiano sehen einen Zusammenhang zwischen dem Starkregen in der Emilia-Romagna und dem Klimawandel. Auch Fridays For Future South Tyrol ordnet das Extremereignis als Folge der Erderwärmung ein: „Leute, das, was wie hier sehen, ist das, auf was wir uns vorbereiten müssen. Und selbst wenn wir ab jetzt kein zusätzliches CO2 mehr verbrennen würden, dann kommt noch Einiges auf uns zu. Millionen von Menschen werden sterben, ihr Zuhause verlieren, flüchten, Dürren, Hungernöte usw. Das ist das, auf was wir zusteuern. Doch jedes Zehntel Grad, das wir eingrenzen können, zählt“, teilt die Bewegung in den sozialen Medien mit und ruft zu Maßnahmen für Klimaschutz auf.
Bitte anmelden um zu kommentieren