"Nein zum Bettenabbau"

Am Mittwoch Abend genehmigte der Meraner Gemeinderat einstimmig einen Entschließungsantrag, mit dem die Verantwortlichen des Sanitätsbetriebs aufgefordert werden, “von jeglicher Kürzung der Anzahl der Betten in der Geriatrie-Abteilung des Meraner Krankenhauses abzusehen”. salto.bz berichtete am vergangenen Freitag von der Absicht der Krankenhausleitung, mit Anfang November 20 der 40 Geriatrie-Betten nicht mehr belegen zu wollen. Offiziell aus Pflegepersonalmangel.
Die Patienten, die eine geriatrische Therapie beziehungsweise Pflege benötigen, sollen zwar nicht abgewiesen, doch auf andere Abteilungen verteilt untergebracht werden. Die Ankündigung hatte für Aufregung im Meraner Krankenhaus gesorgt. Man fürchtet, dass durch diese Maßnahme die Qualität und Sicherheit der Betreuung nicht mehr gewährleistet sei. Das Thema hat es bis in den Gemeinderat geschafft, wo die Grünen gemeinsam mit Gerhard Hölzl (SVP) den am Mittwoch Abend behandelten Entschließungsantrag einreichten. Neben dem klaren “Nein” zu einer Bettenkürzung fordert der Antrag auch, dass die Stadtverwaltung kontinuierlich über die zukünftigen geplanten Schritte im Rahmen der Umstrukturierung des Meraner Krankenhauses informiert werden soll. In einer Aussendung erklärt die Grüne Gemeinderätin Cristina Kury die Initiative:
„Kürzlich ist im Internetportal „Salto“ ein Artikel erschienen, der von einer möglichen Reduzierung (Halbierung) der Anzahl der Betten in der Geriatrieabteilung in Meran sprach. Als Grund für die Reduzierung der Betten wurde die fehlende Sicherheit für die Patienten angeben, die auf mangelndes Pflegepersonal (Folge der Umstrukturierung?) in der Abteilung zurückzuführen sei.
Diese mögliche Reduzierung von Betten, die für Meran äußerst notwendig sind, ist für viele Menschen nicht nachvollziehbar:
- Die Geriatrieabteilung in Meran umfasst derzeit 38 Betten, die zu über 100 Prozent ausgelastet sind. Die Verweildauer der PatientInnen ist weniger als 9,5 Tage.
- Die Anzahl der mit dem Krankenhaus konventionierten „Betten“ der Klinik Martinsbrunn ist bereits vor Jahren merklich gekürzt worden. Ca. 20 Betten sind ersatzlos abgebaut worden. Weitere Betten sollen angeblich abgebaut werden.
- Es ist davon auszugehen, dass in Folge der demographischen Entwicklung der Bedarf an Betten für gebrechliche alte Menschen weiterhin im Steigen ist.
- Das Argument, dass auf Grund des mangelnden Pflegepersonals die Anzahl der Betten zu kürzen seien, ist nicht nachzuvollziehen: Wenn die Anzahl der Betten – wie in Meran – dringend gebraucht werden – ist der Pflegeengpass zu beseitigen, und nicht die Betten.
Aus den oben angegebenen Gründen fordert der Gemeinderat die Verantwortlichen auf, von jeglicher Kürzung der Anzahl der Betten der Geriatrieabteilung abzusehen.
Weiters wird ersucht, dass die Stadtverwaltung kontinuierlich über die zukünftigen geplanten Schritte im Rahmen der „Umstrukturierung“ des Meraner Krankenhauses informiert wird.
Diese Stellungnahme geht an
- Landesrätin Martha Stocker
- die Direktion des Sanitätsbetriebs
- die Direktion des Gesundheitsbezirkes Meran