Gesellschaft | Wohnheime

"Personalabbau entspricht nicht den Tatsachen"

Mehr Personal und nicht weniger will das Land den 77 Seniorenwohnheimen zuweisen. Man ist überzeugt: "Auch 2015 und 2016 geht der Personalausbau weiter."

Das Land will zusätzliches Personal für die Seniorenheime zur Verfügung stellen. Das teilte Sozial- und Gesundheitslandesrätin Martha Stocker nach einem Treffen mit dem Präsidenten der Seniorenwohnheime Norbert Bertignolli mit: Um besonders aufwendigen Pflege- und Betreuungssituationen sowie der dafür notwendigen wachsenden Spezialisierung der Heime angemessen Rechnung zu tragen, werden den betroffenen Einrichtungen im kommenden Jahr “gezielt zusätzliche Personalressourcen zugewiesen”, so die Landesrätin. Dies gelte etwa für die Betreuung von Bewohnern mit einem besonderen krankenpflegerischen Bedarf  oder bei Notwendigkeit einer stärkeren Betreuung aufgrund von Verhaltensauffälligkeiten. Stocker und Bertignolli zeigen sich zufrieden: “Wir sind überzeugt, dass im Einvernehmen zwischen dem Land Südtirol und dem Verband der Seniorenwohnheime eine sehr gute Lösung gefunden werden konnte, welche den Heimen auf einer objektiven und nachvollziehbaren Basis die notwendigen Ressourcen für eine angemessene Betreuung zur Verfügung stellt.”

Damit reagiert man auch auf die Kritik, die letzthin im Hinblick auf einen möglichen Personalabbau in den Heimen laut geworden war. "Wenn von Personalabbau oder ähnlichen Situationen die Rede ist, dann entspricht dies schlichtweg nicht den Tatsachen. Die Daten der vergangenen Jahre belegen sehr wohl einen Ausbau des Personals für Pflege und Betreuung in den Südtiroler Heimen und es bestehen keine Zweifel, dass es auch 2015 und 2016 so sein wird", verweisen die Landesrätin und der Präsident auf folgende Tabelle.

Plätze und Betreuungspersonal in den Seniorenwohnheimen 2012-2014

So wird ersichtlich, dass die Zahl der Mitarbeiter in den derzeit 77 Seniorenwohnheimen in den vergangenen Jahren insgesamt von 3.370 auf 3.445 gestiegen ist. “Insbesondere wurden Berufsgruppen wie die Berufskrankenpfleger (von 454,8 im Dienst stehende Vollzeitkräfte auf 462,6), Sozialbetreuer und Altenpfleger (von 676,6 auf 753,7) sowie Pflegehelfer (von 749,5 auf 772,9) gestärkt”, erklären Stocker und Bertignolli.
Anlass für die beiden, Klartext zu sprechen: Die Personalausstattung in den Südtiroler Heimen sei im gesamtstaatlichen und internationalen Vergleich “durchaus eine gute”. Doch auch Landesrätin und Verbandspräsident gestehen, dass es “selbstverständlich wünschenswert wäre, mehr Personalressourcen für die Betreuung der Bewohner zur Verfügung zu haben und die Mitarbeiter entlasten zu können”.