Opernfestival 2022: Größer als das Leben

„Die besten Geschichten schreibt das Leben selbst“, schreibt der künstlerische Leiter Matthias Lošek in seinem Vorwort zum Festivalprogramm und bezieht sich damit auf das Motto der Opernsaison 2022: In „Larger Than Life“ sollen Geschichten erzählt werden, die über das Leben hinausragen, wirkliche und wirklichkeitsnahe Geschichten mit wahren und vermeintlichen Helden. Diese Geschichten nehmen Form an in vier Operntiteln, die kommenden März in Bozen und Trient aufgeführt werden. Zwei davon sind Uraufführungen und eine Neuinszenierung ist auch dabei.
Silenzio/Silence eröffnet das Programm am 4. März im Stadttheater Bozen. Es ist das Siegerprojekt des 3. Musiktheaterwettbewerbs „Fringe“ der Haydn-Stiftung. Am 6. März kommt das Stück der Trientner Kompanie „Associazione Culturale Anomalìa ETS“ in die SanbàPolis nach Trient.
Mit Falcone (il tempo sospeso del volo) von Nicola Sanin geht’s am 12. Und 13. März im Teatro Sociale in Trient weiter. Erzählt wird die Geschichte des Mafia-Untersuchungsrichters Giovanni Falcone und zwar jene des Menschen, ohne zu mythisieren. Mit der Neuinszenierung 30 Jahre nach dem Attentat in Palermo wurde Stefano Simone Pintor von der Haydn Stiftung beauftragt.
Dann folgt Toteis, die Oper der Brixner Komponistin Manuela Kerer und des Librettisten Martin Plattner, deren Uraufführung 2020 abgesagt werden musste. Es geht um die nicht unumstrittene Viktoria Savs, die im 1. Weltkrieg für die Österreichsiche Armee an der Dolomitenfront kämpfte und als „Heldenmädchen von den Drei Zinnen“ bekannt geblieben ist. Diese Geschichte spiegelt auch den grassierenden Nationalismus im 20. Jahrhundert wieder und schlägt dabei erschreckende Brücken zur heutigen Zeit. Am 16. und 17. März im Stadttheater Bozen.
Das Ende macht Powder Her Face (Pudert ihr Gesicht), ein Musiktheater des britischen Komponisten Thomas Adès, am 25. und 26. März im Stadttheater Bozen. Im Stück wird die Geschichte der glamourösen Duchess of Argyll Margaret Campbell erzählt, die in den 1960ern mit einem Sexskandal und einer Medienaffäre für Öffentliches Aufsehen sorgte. Matthias Lošek: „sie führte ein Leben, larger than life, aber auch mehr als eine voyeuristisch gestimmte Gesellschaft zu erlauben vermochte.“
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