Walcher super partes
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SALTO: Herr Pinzger, das Tourismus-Ressort wurde gemeinsam mit dem Landwirtschaft-Bereich an Luis Walcher übertragen. Damit sind beide Ressorts erneut unter einer Führung, was bereits in der vergangenen Legislatur auf Kritik stieß. Sind weitere Probleme bereits vorprogrammiert?
Manfred Pinzger: Wir haben unsere Bedenken, ob die Reibungspunkte nicht doch etwas zu groß sind. Auch dem zuständigen Politiker bringt das nichts. Wir haben überhaupt keine Vorbehalte gegenüber Luis Walcher, sondern sind schlichtweg der Meinung, dass sich das Zusammenlegen beider Bereiche in der Vergangenheit nicht bewährt hat.
Die Gastwirte und Tourismustreibenden sind der Meinung, dass bei einer Zusammenlegung beider Ressorts der Tourismus gegenüber der Landwirtschaft ins Hintertreffen gerät?
Jene Regelungen, die im Rahmen des Landestourismusentwicklungskonzepts (LTEK) und im Raumordnungsgesetz getroffen wurden und eine Bevorteilung der Bauern bedeuten, wurden verständlicherweise mit Missmut aufgenommen. Denn für Landwirte, die auch im Tourismusbereich tätig sind, gelten nicht dieselben Regeln wie für uns Gastwirte. Werden beide Zuständigkeitsbereiche vom gleichen Assessor verwaltet, führt das natürlich zu Problemen.
„Werden beide Zuständigkeitsbereiche vom gleichen Assessor verwaltet, führt das natürlich zu Problemen.“
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In der Vergangenheit konnte man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sich HGV und Landesrat Arnold Schuler Mitteilungen und Forderungen über die Medien ausrichten, aber nicht miteinander sprechen. Wie soll die Zusammenarbeit künftig ablaufen?
Die Situation ist wie sie ist. Die Entscheidung wurde vom Landeshauptmann getroffen und ist zu akzeptieren. Luis Walcher hat mir umgehend nach der Wahl mitgeteilt, dass er das Gespräch mit uns sucht. Wir werden uns natürlich erlauben, unsere allseits bekannten Anliegen klar zu deponieren. Für uns gilt: Sofern keine einseitige Entwicklung feststellbar ist, haben wir keine Probleme. Ich gehe davon aus, dass sich Walcher „super partes“ sprich unparteiisch zwischen den Ressorts bewegen will. Solange die Neutralität gewahrt bleibt, spricht einer guten Zusammenarbeit nichts entgegen.
Sie sprachen von Forderungen, die Sie deponieren wollen. Welche sind das?
Im Urbanistik-Bereich wurden bereits viele Entscheidungen getroffen, die nun einmal sind wie sie sind. Aber es darf keine weitere Aufweichung von Urlaub am Bauernhof geben wie auch Agri-Camping ein Tabu bleiben muss. Nachdem der neue designierte Landesrat bzw. dessen Frau einen gastgewerblichen Betrieb besitzen, gehe ich davon aus, dass er die Problematiken der Betriebe unseres Sektors kennt und schlussendlich dementsprechend handelt. Ich habe keine Vorbehalte, das ist nicht mein Stil. Ich bewerte die Politik anhand konkreter Taten und gehe davon aus, dass Walcher sich sehr wohl ausgleichend zwischen den Sektoren bewegen kann. Es liegt also nicht nur an uns, denn wir werden keine übertriebenen Forderungen stellen, sondern im Sinne der kleinen Familien geführten Betriebe versuchen, unsere Anliegen weiterzubringen.
Also trotz Bedenken zuversichtlich gestimmt?
Die größten Problemfelder des LTEK wurden noch unter Landesrat Arnold Schuler, der diese schwierige Diskussion zu leiten hatte, angegangen. Nun können wir hoffentlich wieder zum Alltag übergehen.
Die Touristiker und Bauern…
Die Touristiker und Bauern sind die mächtigsten Interessensverbände in Südtirol. Warum sollte das nicht zusammenpassen? Besser geht's doch nicht!