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Greensbruck

Georg Willi und die Grünen haben die Innsbrucker Gemeinderatswahlen klar gewonnen. Die Freiheitlichen legen zu. Christine Oppitz-Plörer rettet sich in die Stichwahl.
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Foto: Die Presse
 
Ob es am Ende wirklich für den historischen Sprung reichen und Georg Willi zum ersten Grünen Bürgermeister Innsbrucks und einer österreichischen Landeshauptstadt wird, entscheidet sich am 6. Mai. An diesem Tag gehen der grüne Spitzenkandidat und die Amtsinhaberin Christine Oppitz-Plörer in die Stichwahl um den Sitz des Innsbrucker Bürgermeisters. Favoritin dabei ist Oppitz-Plörer.
Doch Willi & Co haben die erste Runde der Gemeinderatswahlen haushoch gewonnen und es könnte auch in der Stichwahl noch durchaus zu einer Überraschung kommen.
 

Das Wahlergebnis

 
Die Grünen sind am Sonntag als großer Sieger aus der Innsbrucker Gemeinderats- und Bürgermeisterwahl hervorgegangen.
Die Grünen landeten mit 24,16 Prozent und zehn Mandaten im Stadtrat auf dem ersten Platz. Zudem schaffte es der grüne Bürgermeisterkandidat Georg Willi mit 30,88 Prozent der Stimmen deutlich alle anderen Konkurrenten hinter sich zu lassen.
Die amtierende Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer schaffte es mit bescheidenen 24,28 Prozent gerade noch in die Stichwahl. Ihre Liste „Für Innsbruck“ verlor im Vergleich zu den letzten Gemeinderatswahlen 2012 4,81 Prozentpunkte und erreichte mit 16,15 Prozent (sieben Mandate) nur mehr den dritten Platz.
Auf dem zweiten Platz landete die FPÖ-Liste mit 18,56 Platz (acht Mandate). Der Freiheitliche Bürgermeisterkandidat Rudi Federspiel scheiterte mit 21,27 Prozent nur knapp am Einzug in die Stichwahl.
Dramatisch sind die Verluste der ÖVP. Die Volkspartei landete mit einem Minus von 9,7 Prozentpunkten nur auf dem vierten Platz. 12,17 Prozent reichen für fünf Sitze im Stadtrat. Die SPÖ schaffte bei dieser Gemeinderatswahl 10,32 Prozent und damit vier Mandate.
 
In den neuen Innsbrucker Gemeinderat ziehen auch fünf kleine Listen ein. Die NEOS kamen auf 4,73 Prozent und damit auf zwei Mandate, die Liste Fritz (3,23 %), die Bewegung „Gerechtes Innsbruck“ (3,10%), die Liste ALI (2,38 %) und der Tiroler Seniorenbund (2,27 %), erringen jeweils einen Sitz im Gemeinderat.
Dramatisch gesunken ist bei der Wahl am Sonntag aber auch die Wahlbeteiligung. Sie lag bei 50,38 Prozent, das heißt nur Hälfte der Wählerinnen und Wähler gingen zu Urne. Es ist die niedrigste Wahlbeteiligung in Tirol seit 1945.
 

Demütiger Willi

 
Georg Willi war am Abend vom Ergebnis seiner Partei und auch von seinem persönlichen Wahlerfolg sichtlich überwältigt. Dennoch gab sich der grüne Spitzenkandidat demonstrativ bescheiden. „Ich empfinde große Demut“, sagte Willi vor Journalisten. „Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer hat den Amtsbonus“, schob Willi seiner Konkurrentin geschickt die Favoritenrolle in der anstehenden Stichwahl zu. Georg Willi zur APA: „Ich freue mich. Das ist der Beweis, dass die Bürger glauben, dass ich ein Bürgermeister für alle sein kann.
Wie erfolgreich Georg Willi bei dieser Gemeinderatswahl war, wird auch klar, wenn man sich die grüninternen Fraktionskämpfe der letzten Monate in Erinnerung ruft. Denn vor der Wahl war es zu einer Spaltung in der Tiroler Ökopartei gekommen. Der türkischstämmige Gemeinderat Mesut Onay war mit seiner eigenen „Alternativen Liste Innsbruck“ (ALI) bei den Gemeinderatswahlen angetreten. Zudem war zwei Tage vor der Wahl die grüne Vizebürgermeisterin Sonja Pitscheider aus Protest gegen Willis Wahlkampf-Rhetorik aus der Partei ausgetreten. Experten gehen davon aus, dass der Sieg Willis vor allem darauf gründet, dass der Spitzenkandidat sich dem bürgerlichen Flügel der Partei zugehörig fühlt und damit auch viele ÖVP-Stimmen holen konnte.
 
Die amtierende Bürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer zeigte sich trotz der Verluste mit dem Ergebnis zufrieden. „Ein Ziel habe ich erreicht, nämlich in die Stichwahl zu kommen“, erklärte sie die Wiener Tageszeitung „Die Presse“. Der Tiroler Landeshauptmann Günther Platter war  vom schlechten Abschneiden der ÖVP „sehr enttäuscht“. Der Innsbrucker FPÖ-Spitzenkandidat Rudi Federspiel hingegen gab sich „top zufrieden“ „An uns kommt man nicht mehr vorbei“, erklärte Federspiel seine Absicht in Innsbruck Regierungsverantwortung zu übernehmen.
 

Südtiroler Reaktionen

 
„Innsbruck ist Grün“, bejubeln die Südtiroler Grünen den Wahlerfolg ihrer Innsbrucker Schwesterpartei. „Nach einem schweren Jahr für die Grüne Partei in Österreich ist das heutige Ergebnis in Innsbruck umso erfreulicher“, schreiben Brigitte Foppa und Tobe Planer, die Co-Vorsitzenden der Verdi-Grüne-Verc. Und weiter: „Dieser Erfolg macht mehr als deutlich, dass Themen wie leistbares Wohnen, sanfte Mobilität, sozialer Zusammenhalt, der Einsatz für eine weltoffene, moderne und lebenswerte Stadt bei den Wählerinnen und Wählern großen Zuspruch erhalten haben.
Auch die Südtiroler Freiheitlichen gratulieren der FPÖ-Innsbruck und ihrem Bürgermeisterkandidaten Rudi Federspiel zum Erfolg bei den Gemeinderatswahlen: „Unsere Freunde von der Tiroler FPÖ konnten mit über 18 Prozent ihr bisher bestes Ergebnis in Innsbruck einfahren und sind damit zur zweitstärksten Kraft gewachsen. Dieser Erfolg belohnt die konsequente Arbeit der letzten Jahre und zeigt welch wichtigen Platz die freiheitlichen Themen nun auch in der Tiroler Landeshauptstadt einnehmen“, meint der Obmann der Südtiroler Freiheitlichen Andreas Leiter Reber