Politik | Flughafen

20 Seiten für 20 Tage

“Wir liefern Ihnen die Argumente – Sie entscheiden.” Unter diesem Slogan ist nun die Informationsbroschüre mit den Pros und Contras zur Flughafen-Befragung erschienen.

Termingerecht ist am heutigen 23. Mai die Informationsbroschüre, mit der die Südtiroler Bevölkerung “objektiv und zweisprachig” über die bevorstehende beratende Volksbefragung zum Flughafen in Bozen informiert werden soll, online gestellt worden. Bis 20 Tage vor dem Befragungstermin am 12. Juni (also bis heute Montag, 23. Mai) sollten auch insgesamt 198.631 gedruckte Broschüren an sämtliche Südtiroler Haushalte verschickt und damit alle Abstimmungsberechtigten rechtzeitig informiert werden. Soweit die terminlichen Vorgaben.

Inhaltlich ist die Broschüre. die von einer Arbeitsgruppe im Landtag – drei Flughafenbefürwortern und drei -gegnern – ausgearbeitet wurde, in 20 beidseitig bedruckten Seiten gegliedert, zehn für die Pros und zehn für die Contras.

Auf der ersten Innenseite finden sich einige Grußworte von Thomas Widmann, dem nunmehrigen Vize-Präsidenten des Landtags: “Wir liefern Ihnen die Argumente – Sie entscheiden.” Darunter angeführt ist die Fragestellung, über die es am 12. Juni abzustimmen gilt. Auf den acht Folgeseiten werden die Argumente für das Für und Wider des Projekts angeführt.

Die Ja-Promotoren haben sich dabei für die Farbe Blau und hauptsächlich für Grafiken und Aussagen der Flughafenbetreibergesellschaft ABD entschieden. Erreichbarkeit, Vernetzung, touristischer Aufschwung, wissenschaftlicher und kultureller Austausch sowie zusätzliche Steuereinnahmen und leistbare Flugreisen für Südtiroler Familien – das sind die Schlagworte, die die Befürworter ins Feld beziehungsweise zu Papier führen. Darüber hinaus sichere ein Ja “das Mitspracherecht des Landes am Flughafen Bozen”. Zu Wort kommen dabei auch neun mehr oder weniger bekannte Persönlichkeiten, darunter Reinhold Messner, Museion-Direktorin Letizia Ragaglia, Hockeyspieler Max Oberrauch oder EURAC-Direktor Stephan Ortner.

Auf der Nein-Seite oder, besser gesagt, den Nein-Seiten überwiegen – in grüner Farbe – Kosten- und Umweltargumente. Südtirol sowie Wirtschaft und Tourismus des Landes kämen auch ohne Flughafen gut zurecht, vor allem die Anrainer würden zusätzlicher Belastung ausgesetzt werden und die bei einem Sieg des Ja anfallenden 80 Millionen Euro an Investitionen aus dem öffentlichen Geldtopf könnten anderweitig sinnvoller investiert werden. Gleichzeitig wird betont, dass, sollte das Nein gewinnen, “das Land keineswegs die Kontrolle über den Flughafen” verlieren würde. 14 “Stimmen der Betroffenen” haben die Gegner festgehalten. Darunter mehrere Bürgermeister und Vertreter von Natur- und Umweltorganisationen, aber auch Bauern und Hoteliers.


Die Informationsbroschüre beziehungsweise die Argumente Für und Wider können auf der Homepage des Südtiroler Landtags eingesehen werden.