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Foto: OpenAI
Gesellschaft | Podcast | Ep 3

Wo Südtiroler eng beisammen sind

In der dritten Folge von „Südtirol oben ohne“ sprechen wir über Orte, an denen Südtiroler sich treffen und eng beisammen sind, und auch darüber, wo sie nicht sind.
  • In früheren Zeiten war der eigentliche Versammlungsort im Freien vor allem der Dorf- und Stadtplatz. Die Kirche, als Gebäude verstanden, versammelte von jung bis alt das ganze Volk unter einem Dach.

    So was gibt es heute nicht mehr, außer vielleicht beim Fußball und in Südtirol beim Hockey. Doch gab es damals Orte, wo die Menschen noch dichter zusammengedrängt waren als in der Kirche. 

    Von diesen Orten aus haben sich in ganz Europa die großen Epidemien verbreitet. Gleichzeitig hat denselben Orten der europäische Mensch sein Immunsystem zu verdanken.

    Heute hat sich die Gesellschaft anders entwickelt und selbst die letzten Freien, wie Straßenkünstler, werden inzwischen in Bozen genau angewiesen, an welchem Ort sie zu welcher Zeit ihren Hasen aus dem Zylinder ziehen dürfen.

    Wir leben mit anderen Worten in einer durch und durch organisierten Gesellschaft, auch Ordoliberalismus genannt. Doch erinnert uns der Philosoph Michel Foucault daran, dass neue Disziplinierungsmaßnahmen der Autorität stets neue Gegenreaktionen von Seiten der Menschen hervorbringen.

    Deshalb gibt es viele Orte, wo sich Menschen treffen, allerdings nicht jene Menschen, die vorgesehen sind, sondern eben andere. So wie Spielplätze, die häufig nicht von Kindern, sondern von rauchenden und saufenden Teenagers okkupiert werden. Ein markantes Beispiel für einen beliebten Ort, der zweckfremd genutzt wird, ist die Stadtbibliothek in Bozen, die gewohnheitsmäßig als Tagesstätte für Menschen ohne feste Bleibe fungiert.

    In dieser Folge geben wir einen Überblick über einige Beispiele von Orten und Atmosphären, die die Südtiroler Bevölkerung auf besondere Weise berührt haben.

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    Gesamte Serie: 

    Südtirol oben ohne

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    Andrés Carlos Pizzinini hat Malerei in Urbino sowie Philosophie, Theologie und Klassische Philologie in Innsbruck studiert. Acht Jahre lang arbeitete er für die Stiftung Bozner Schlösser und zwei Jahre bei der City Bank in Edinburgh. Sechs Jahre unterrichtete er am Vinzentinum in Brixen. Seit 2019 ist er in Forschung und Lehre in den Bereichen Stadtbaugeschichte, Architekturtheorie, Ästhetik und Philosophie tätig – an der TU Wien, der FH Rosenheim und dem ITHF Hamburg sowie an der PTH Brixen und der Freien Universität Bozen.