Das ist doch genau der Punkt. Mit diesem Trick verhindert man weiterhin den Abriss. Denn in Bozen ist die Denkmal-Verlust-Angst enorm groß. So schützt man dieses Scheißdenkmal weiterhin mit wirklich allen Mitteln.
Liktorenbündel mit Rotring
3500 Besucher am Eröffnungstag. Weitere 1000 am Dienstag. Das Interesse (und die Neugier) der Besucher am neuen Museum im Siegesdenkmal könnten reger kaum sein. Die Reaktionen sind meist positiv. Freilich nicht alle. Vor allem der rote Leuchtring an einem der marmornen Liktorenbündel irritiert nationalistische Betrachter. Zu denen gehört zweifellos der ultrarechte Landtagsabgeordnete Alessandro Urzí, der gegen diesen "unzulässigen Eingriff" mit einer Eingabe bei der Staatsanwaltschaft protestiert. Seine Empörung kennt keine Grenzen: "E' sorprendente, che un ministro ai beni culturali sia partecipe di una operazione fuori legge, visto che é stato realizzato un corpo estraneo, un'infrastruttura posticcia che manomette la visione del monumento originale. Una legge vieta manomissioni delle vestigia e delle testimonianze storiche della prima guerra mondiale. Presenteró una formale denuncia in procura."
Dass die Anzeige die Staatsanwälte in Aufregung versetzen wird, ist kaum anzunehmen. Begeistert über den Leuchtring zeigt sich der exzentrische Kunsthistoriker und ehemalige Staatssekretär Vittorio Sgarbi, der den Stahlring mit Leuchtschrift im Alto Adige als "operazione pop" preist: "Sono finite le battaglie senza quartiere intorno ai simboli. Il monumento vivrá per sempre cosí com'é proprio attraverso un'operazione nuova." Das Interview nutzt Sgarbi zu einem Seitenhieb auf das Museion: "C'é una direzione modaiola che fa solo operazioni modaiole." In einem Gespräch mit den Dolomiten bezeichnet der Historiker Hannes Obermair die neue Dokumentationsausstellung als "Erinnerungsort europäischen Formats. Der Ring sei ein "ironischer Kontrapunkt." Nach dem großen Erfolg mit dem Siegesdenkmal kann sich die Expertenkommission nun mit Gelassenheit der Entschärfung des Duce-Reliefs widmen. Bemerkenswert noch die Stellungnahme des Bozner Vizebürgermeisters Klaus Ladinser, der das neue Museum in seiner Stadt nicht besuchen will.
Ich finde es sehr interessant
Ich finde es sehr interessant, dass Herr Gerhard Mumelter in diesem Beitrag sämtliche Akzente falsch gesetzt hat. Hier hätte der Herr Di Luca sehr viel zu kritisieren, oder gibt es einen Unterschied zwischen Andrea Catalano und dem hl. Gerhard Mumelter?