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Literatur in Südtirol

Die Arunda Nr. 14 trägt den Titel „Arunda 13“ - Literatur in Südtirol von Gerhard Mumelter und ist eigentlich die Arunda-Ausgabe Nummer 18.
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Aber ….. „ mit Zahlen beschäftigen sich andere, die Politiker wegen ihrer Renten, die Banken wegen der Gewinne … „ würde der Hans Wielander völlig gelassen argumentieren. Und er hat Recht. Zahlen sind letztendlich relativ, auch die Nummerierung der Zeitschrift ARUNDA. Wichtig ist der Inhalt, „die inneren Werte“, wie man bei Frauen so schön zu sagen pflegt.

„13 Jahre nach dem Erscheinen der Anthologie -neue literatur aus südtirol- legt nun die ARUNDA-Redaktion einen neuen Sammelband vor, der Einblick ins Literaturschaffen der Gegenwart in Südtirol bietet. Der Spannungsbogen dieser Sammlung ist beträchtlich: der jüngste der hier vertretenen Autoren ist 21, der älteste 72 Jahre alt......“ steht in der Einleitung von Gerhard Mumelter zu lesen.

Und wieder stoße ich auf Franz Tumler:

Überfahrt 1

ein Juwelier aus Palermo

teilt mit mir die Kabine

spät ging er schlafen

eben sah ich ihn noch

an der Bar mit zwei Mädchen scherzen

er wolle noch das Bordkino sehn

seine Nachtschuhe vibrierten auf dem Kabinenboden

dann kam er selber

schlief in den Tag von Palermo

 

Verheissung – Die Neue Welt

nicht werde ich erblicken die Stadt

die ihr jetzt seht die gegenwärtige

nicht auch erblicken die zukünftige

außer daß ich ihren Namen weiß

der gleich ist oder Erinnerung

aber erkennen werde ich sie

mit ihrem Namen

 

Sepp Mall

Der Herbst

ist nur ein gelber Strich zwischen Himmel und Erde

und nur das Blau in den Kronen der Bäume

nur das aufwirbelnde Blatt zwischen den Rädern der Autos

aber ich (liebe dich)

 

Gerhard Mumelter

Aufbruch

Wir haben die Zeit zusammengefaltet.

In Kisten verpackt erwartet unsere Sprache den Abtransport.

In der Manteltasche wühlt meine Hand in einem kleinen Vorrat an Worten.

So harren wir anderer Zeiten.

Dieses schnelle Veröden der Sprache,

die Risse in den trockenen Sätzen.

Unseren Mundvorrat haben wir unterwegs vergraben:

eine Handvoll gefügiger Worte.

Gras wächst an der Innenhaut der Vokale.

Die nie vernarbte Wunde im Ich-Sein.

Wie die Haut spannt bei jedem Schritt

über den eigenen Schatten hinaus.

Der Wundbrand um die besinnungseinwärts geschlagenen Pfähle.

Die Häutung ist nur noch eine Frage der Zeit.

 

Und in den nächsten drei Beiträgen werde ich die „Köpfe“ von Josef Feichtinger vorstellen.