Sport | Inklusion

„… wie wichtig Kleinigkeiten sind“

Mit Pinsel und Ball: In der Kardauner Tagesstätte KIMM fand heute ein Projekt statt, bei dem sich Menschen mit Beeinträchtigten und Spitzensportler zusammentaten.
KIMM Projekt
Foto: SALTO
  • Heute (23. September) kam es in der Kardauner Tagesstätte KIMM zu einem Ereignis besonderer Art: Südtiroler Spitzensportlerinnen und Spitzensportler – im Rahmen des „Great Season“-Programm der Südtiroler Sporthilfe – kamen in der Stätte mit Menschen mit Beeinträchtigung zusammen, um sich, als Zeichen der Inklusion, gemeinsam für ein Kunstprojekt zu engagieren. Doch es wurde nicht nur gemalt an diesem Tag, in der Turnhalle der Tagesstätte konnten sich die Menschen mit Beeinträchtigungen gemeinsam mit den Athletinnen und Athleten austoben, etwa beim Kegeln oder bei „Hallenschlittenfahrten“. Das, unter fachkundiger Aufsicht: Mit von der Partie waren etwa die Kunstbahnrodler Leon Felderer und Simon Kainzwaldner sowie die Biathletin Federica Sanfilippo. Diese zwei Bereiche umfasste das Vormittagsprogramm, nach dem gemeinsamen Mittagessen war der Nachmittag offen gestaltbar, dort standen die Sportlerinnen und Sportler den Leuten „zur freien Verfügung“.

  • Mit dem Schlitten durch die Halle: Der Kunstbahnrodler Leon Felderer als Trainer Foto: SALTO
  • Das „Great Season“-Programm

    Das „Great Season“-Programm ist ein Konzept der Südtiroler Sporthilfe, das als Schnittpunkt zwischen Leistungsport und dem Berufsleben fungieren soll. Dabei braucht es bei beiden Aspekten das richtige Mindset, diese Überschneidungen sind es, die gefördert werden sollen. Das Projekt soll High-Performer fördern, die durch ihre sportlichen Erfahrungen Resilienz und effiziente Prozesse gelernt haben, und sie untersützen, diese Fähigkeiten in der Arbeitswelt einzusetzen,

  • In der kreativen Sparte wird gemalt: Das Bildmotiv sind die olympischen Ringe. Keine zufällige Wahl, steht doch Olympia für Vielfalt, Zusammenhalt und Inklusion und ist dazu noch der Athletentraum schlechthin wie Simon Kainzwaldner erklärt. Das Kunstwerk soll nach der Fertigstellung versteigert werden, der Erlös wird einem wohltätigen Verein zugute kommen, der Menschen mit Beeinträchtigung unterstützt.

  • Die Künstlerecke: Mit Beihilfe von Sara Buglisi (Leichtathletin, links im Bild stehend) und Simon Kainzwaldner (Kunstbahnrodler, rechts im Bild stehend) wird der olympische Geist auf das Papier gemalt Foto: SALTO
  • Unten in der Turnhalle geht es bewegter zu. Eine der Athletinnen, die sich dort engagiert, ist die Stabhochspringerin Nathalie Kofler, die ebenfalls Teil des „Great Season“ ist. „Wir wollten unbedingt dabei sein, weil es eine Bereicherung für uns Sportler ist, Anschlüsse in die Arbeitswelt zu bekommen und uns weiterzubilden“ so die 23-Jährige zum Projekt. So erhalte man Einblicke in die Unternehmensführung beziehungsweise praxisbezogene Beispiele in verschiedenen Bereichen. Im Rahmen dieses Projekts habe man ein Ausbildungsprojekt gestartet und sich darauf geeinigt, einen sozialen Tag durchzuführen, einmal, um den Menschen etwas zurückzugeben und ihnen dazu den Bezug zu Sport vermitteln zu können. 

    „Es war sehr spannend, sie sind transparente Menschen, die sofort sagen, was ihnen gefällt und was nicht. Dazu sind sie ein netter Umgang. Das ist eine gute Möglichkeit, ihnen den Sport näherzubringen, ihnen eine Freude zu machen. Wir sehen alle, dass sie Spaß haben und mit Kleinigkeiten zufrieden sind. Da merkt man einfach wieder, wie wichtig Kleinigkeiten im Leben sind“, schließt Kofler über den sozialen Tag und über die Aktivitäten mit Menschen mit Beeinträchtigungen.

  • Teilnehmende Sportlerinnen und Sportler (Auswahl)

    Sara Buglisi – Leichtathletik

    Nathalie Kofler – Leichtathletik

    Federica Sanfilippo – Biathlon

    Francesca Pisciali – Rennrad

    Leon Felderer – Kunstbahnrodeln

    Simon Kainzwaldner – Kunstbahnrodeln

    Emanuel Rieder – Kunstbahnrodeln

    Evelyn Vivarelli – Tischtennis

    Jonny Vallini – Eishockey