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Gesellschaft | "The Shoah party"
Gewalt und Porno auf Schüler-Handys
Als eine Familienmutter in Siena letzthin einen Blick in das Smartphone ihres Sohnes warf, erschrak sie zutiefst: "Ho scoperto un inferno inimmaginabile." Die Eltern hatten dem 13-Jährigen seinen Wunsch nach einem telefonino unter der Bedingung erfüllt, den Eingangscode zu kennen. Als die Mutter sich von ihrem Schreck erholt hatte, erstattete sie sofort Anzeige bei den Carabinieri. Die Untersuchung des Staatsanwaltes von Siena hat sich mittlerweile auf 10 Regionen ausgeweitet. Einer der Ermittler: "Abbiamo dovuto visionare violenze inaudite e brutalità inenarrabili."
Sex mit Kleinkindern, homosexuelle Begegnungen von Kindern unter 10 Jahren, kinderpornographische Bilder, Hassparolen gegen Juden ("Gli ebrei sono soltanto combustibile. Dov'è l'accendino?") und Migranten, Verherrlichung von Hitler und Mussolini ("Rivoglio il Duce", "Ci vorrebbe Hitler") und ISIS-Terrorismus.
Der Chat mit dem Namen The Shoah party löste bei der Mutter Entsetzen und Empörung aus: "Non ci sono parole adeguate per rendere l'orrore. Non so con quale assurdo passaparola quello scempio sia arrivato sul telefonino di mio figlio".
Initiator der Whatsapp-Gruppe ist nach bisherigen Ermittlungsergebnissen ein 15-Jähriger.
Die Familien, deren Kinder sich auf diesem Chat bewegten, gehören mehrheitlich dem Bürgertum an, ihre Eltern sind meist Akademiker und Freiberufler. Nach den (bisher eher spärlichen) Angaben der Ermittler wurde der Chat von einer Gruppe Jugendlicher aus Rivoli bei Turin eröffnet. Dort will niemand öffentlich Stellung beziehen. Eine Mutter: "E' una cosa che ci ha sconvolti. Puoi controllare finché vuoi i telefonini, ma..." Der Vater eines Betroffenen: "Dovevo forse scavare meglio nelle chat. Ma giuro, The shoah party non l'ho mai visto." Weil das Handy des Sohnes auf seinen Namen angemeldet war, erhielt der Vater einen Ermittlungsbescheid: "Mio figlio a casa non ha mai detto una parolaccia nè una bestemmia. Gli hanno messo la chat a sua insaputa."
Initiator der Whatsapp-Gruppe ist nach bisherigen Ermittlungsergebnissen ein 15-Jähriger. Gegen sechs 13-Jährige kann wegen Minderjährigkeit nicht vorgegangen werden. Die Carabinieri haben bisher über 25 Hausdurchsuchungen vorgenommen.
Überall fielen die Eltern aus allen Wolken. Die Mutter aus Siena, die mit ihrer Anzeige den Stein ins Rollen gebracht hat: "Mi ha riferito di aver aperto solo i primi due video che gli solo arrivati. Per lui era finita lí. Tant'è che, pur sapendo che io ognitanto controllo, non ha cancellato nulla."
Eine Gruppe Schuldirektoren warnt eindringlich: "I ragazzi possiedono strumenti più grandi di loro. L'età minima per l'iscrizione ad un social network è fissata tra i 13 ed i 16 anni, a seconda del gestore. Ma spesso sono mamme e papà ad installare le app sullo smartphone regalato ai figli per la prima comunione per scambiarsi i compiti con i compagni."
Ma dei compiti The Shoah party non faceva certo parte.
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