Kultur | Christmas

Gegen die Weihnachtstrauer

Die Weihnachtstage werden auch in diesem Jahr nicht nur Freudentränen bescheren. Wie passende Trauerarbeit gelingen kann? Durch Reden und Tun! Und mit Musik.
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Foto: SALTO
  • Ob Einsamkeit oder der Verlust eines lieben Menschen: es gibt unzählige Gründe, weshalb sich Menschen an den weihnachtlichen Festtagen besonders traurig fühlen. Aber es gibt Möglichkeiten Trauer abzuwenden – etwa mit Fantasie, Humor, Musik oder im Gespräch. 

  • Verfilmte Erinnerung

    Trauriger Weihnachtsfilm: Der Film von Josef Bauhofer beginnt traurig und endet hoffnungsvoll. Foto: Amt für Film und Medien

    Verdammte Traurigkeit. Wie sie bewältigen? Diese Frage stellte sich der Hobbyfilmer Josef Bauhofer Ende der 1960er Jahre und fertigte den Film Erinnerung als Antwort. In wenigen Einstellungen wird der Heilige Abend gezeigt, an welchem eine Mutter in einer Zeitschrift blättert, die ein Baby mit Mama am Titelbild zeigt. Es fließen Tränen. Der Kurzfilm offenbart zu berührenden weihnachtlichen Klängen in Form einer Rückblende den Grund für die Trauer. Er steht auf einem Grabstein. 

  • Kleiner Baum, große Freude: Filmische Trauerarbeit im Film von Josef Bauhofer Foto: Amt für Film und Medien

    Dort steht nämlich geschrieben, dass ein im Jänner 1965 geborenes Baby nach nur 3 Tagen verstorben war. Zurück in der Wohnung der weinenden Mutter, läutet es plötzlich an der Tür. Ein Mann bringt einen Christbaum, ein Geschenk und einen Kuchen. Und er findet tröstende Worte. 
    Das nach einer wahren Geschichte erdachte herzbewegende Drehbuch erfährt eine Wende und so nimmt der Weihnachtsfilm ein erfreuliches Ende. Bei Kaffee (oder Tee) und Kuchen. 

  • Weihnachtliches "Death Cafè"

    Aufmunterndes Gespräch: Ein Filmstill aus dem Film "Erinnerung" von Josef Bauhofer Foto: Amt für film und Medien

    Neben der Caritas-Telefonseelsorge, die rund um Weihnachten und rund um den Jahreswechsel erreichbar ist, wird am 27. Dezember (17-18.30 Uhr) zum wiederholten Male im Filmclub das Death Cafè - diesmal mit Schwerpunkt Weihnachten – angeboten. „Es kann jeder kommen und in seiner Muttersprache in einem offenen, respektvollen und vertraulichen Raum seine Meinung und Ansichten äußern“, erzählte Organisatorin Marianne Nagy bereits im Zusammenhang mit dem ersten Death Cafè in Südtirol, welches Ende August 2023 im Wunderwald am Ritten über die Bühne gegangen war. 

  • Mittlerweile trifft man sich einmal monatlich (jeweils am letzten Mittwoch) im Cafè des Filmclubs. „Das Interesse für diese Form von Trauerarbeit ist durchaus da“, erzählt Nagy rückblickend auf die bereits abgehaltenen Treffen. Überrascht zeigt sie sich darüber, dass „zahlreiche Menschen italienischer Muttersprache, den Weg ins Death Cafè finden“
    Und wie wird das mehrsprachige Death Cafè im „Weihnachtskleid“ ablaufen? „Das ist schwer zu sagen“, meint die Organisatorin, überlegt kurz und antwortet weihnachtlich: „Da lass ich mich auch gern überraschen.“ Eine Anmeldung ist nicht notwendig, aber „kommen Sie dafür bitte pünktlich“, lautet die Weisung der Veranstalter am Flyer.

  • Musikalisches Märchen

    Pünktlich an Weihnachten wurde am 25.12.1957 der legendäre Sänger Shane MacGowan geboren. Vor wenigen Wochen verstarb der Frontmann der Band The Pogues, der 1987 mit seiner Band und mit der Sängerin Kirsty MacColl (1959-2000) das stimmungsvolle Weihnachtslied Fairytale of New York veröffentlichte. 
    Nach dem überraschend frühen Tod von Kirsty MacColl bei einem Badeunfall am 18. Dezember 2000 in Mexiko, folgte fünf Jahre später ein Live-Auftritt der Band mit der jungen Katie Melua. Das Märchen Fairytale of New York zählt in der Bestenliste der Weihnachtslieder zu den ganz großen Produktionen. Insbesondere heuer.

  • Fairytale of New York: Die Lyrics entsprechen den Gedanken eines irischen Immigranten, der seinen Rausch in einer Gefängniszelle ausschläft.
    (c) ThePoguesOfficial

  • Dass an Weihnachten alles so rosig ist, wie es unzählige Fotos in sozialen Medien oder die über unser aller Köpfe hängenden Lichterketten „verkaufen“ wollen, ist übrigens so wahr, wie die Geschichte der Jungfrau Maria und ihrem Kind. And the bells were ringing out / For Christmas day.

  • Sehen Sie ab morgen (im Rahmen der Reihe Film der Woche) den Weihnachtsfilm von Sepp Unterweger: Der Lokführer