Politik | Landtagswahlen

Halbzeit unterm Edelweiß

18 der 35 Namen auf der SVP-Landtagsliste stehen fest. Für das Burggrafenamt treten Schuler, Christanell, Ladurner und Mairhofer an. Die Ladiner schicken Alfreider.
SVP-Bezirk Burggrafenamt
Foto: SVP Mediendienst

Die Edelweiß-Liste für die Landtagswahlen nimmt immer mehr Gestalt an. Nach Bozen Stadt und Land, dem Vinschgau und dem Pustertal hat nun auch der SVP-Bezirk Burggrafenamt seine Kandidaten für die Landtagswahlen am 21. Oktober bestimmt. Und auch die Ladiner sind fündig geworden.

 

Zwei Männer, zwei Frauen

Arnold Schuler und Zeno Christanell gingen als Favoriten in die Abstimmung der Burggräfler SVP-Ortsobleute am Mittwoch Abend. Der Landwirtschaftslandesrat und der SVP-Bezirksobmann im Burggrafenamt wurden am Ende mit 38 bzw. 27 Stimmrechten für die SVP-Liste nominiert. Mit dabei sind auch die Tschermser Vizebürgermeisterin und Soziologin beim Forum Prävention, Christa Ladurner, die auf 12 Stimmrechte kam. Die vierte im Bunde ist die Bürgermeisterin von Ulten, Beatrix Mairhofer, die mit 30 Stimmrechten stark abschnitt.
Keinen Platz auf der vierköpfigen Kandidatenliste des SVP-Bezirks Burggrafenamt erhält Thomas Knoll. Der Vizebürgermeister von Tisens erhielt 10 Stimmrechte.

“Alle vier Kandidaten bringen reichlich Erfahrung als Gemeindeverwalter mit und haben bewiesen, dass sie sich bürgernah um die konkreten Bedürfnisse der Menschen einsetzen”, zeigte sich Parteiobmann Philipp Achammer, der wie Wahlkampfleiter Thomas Widmann und Senatorin Julia Unterberger ebenfalls in der Tschermser Burg Lebensberg anwesend war, zufrieden.

 

Sind zwei einer zu viel?

Eine Pro-Forma-Entscheidung stand zur gleichen Zeit in einem anderen Eck des Landes an. Dass Daniel Alfreider als DER Ladinerkandidat der SVP bei den Landtagswahlen sein wird, stand bereits fest als dieser vor einem halben Jahr verkündete, dafür auf eine erneute Kandidatur für das Parlament zu verzichten. Alfreider selbst hat sich als plausibelsten Nachfolger von Florian Mussner als ladinischer Landesrat in Stellung gebracht – und dafür die Rückendeckung der gesamten Partei vorausgesetzt.
Dass mit Manfred Vallazza ein zweiter und überaus starker Gadertaler Kandidat mit auf der Edelweiß-Liste sein wird, dürfte in der Frage um den nächsten ladinischen Landesrat noch für Spannung sorgen. Vallazza war am Dienstag als haushoher Sieger aus der Abstimmung des SVP-Bezirksausschusssitzung hervorgegangen – und kann sich als Ladiner, Pusterer und bäuerlicher Kandidat einer breiten Unterstützung im Gadertal und im Bezirk selbst gewiss sein. Sollte er bei den Wahlen am 21. Oktober deutlich besser abschneiden als Alfreider, würde über dessen Ernennung zum Landesrat zumindest ein Schatten liegen.

Demonstrativ buhlte Alfreider nach der – formellen – Ernennung zum SVP-Ladinerkandidaten durch den ladinischen Verbindungsausschuss am Mittwoch Abend um Einigkeit. Die ihm auch nicht verwehrt wurde. “Wir sind überzeugt, mit Daniel Alfreider einen jungen, hervorragend qualifizierten und engagierten Kandidaten aufzustellen, der beide Volksgruppen unter dem Edelweiß bestens vertreten kann. Dazu brauche die ladinische Minderheit jedoch die Solidarität der gesamten SVP und ganz Südtirol”, heißt es in der Aussendung nach der Sitzung vom gesamten ladinischen Verbindungsausschuss.

Er freue sich über “die große Rückendeckung aus den ladinischen Tälern”, lässt sich Daniel Alfreider zitieren. Er wolle “motiviert und positiv”, aber vor allem “gemeinsam mit allen Kandidaten der SVP in die nächsten Monate” gehen. In diesem Sinne gratulierte Alfreider – im Namen des Verbindungsausschusses, dessen Vorsitzender er ist – auch Manfred Vallazza “für sein gutes Ergebnis im Pustertal”.