Chronik | Erdbeben

Südtiroler Hilfe

Um 14 Uhr ist ein erster Erkundungstrupp von Bozen in das Erdbebengebiet aufgebrochen. Die Zahl der offiziell bestätigten Todesopfer steigt weiter an.

Update (15.30 Uhr)

Die Zahl der Todesopfer steigt weiter an. Bislang sind 56 Tote bestätigt, laut der Nachrichtenagentur Ansa könnten es mehr als 60 sein. Insgesamt sind 69 bewohnte Ortschaften vom Erdbeben Mittwoch Nacht getroffen worden. Aus zahlreichen Regionen Italiens sind inzwischen Hilfsmannschaften im Latium, Umbrien und den Marken eingetroffen. Auch aus dem Ausland sind Hilfsangebote eingelangt, etwa aus Deutschland und von der Europäischen Union. Gegen 13 Uhr hat Ministerpräsident Matteo Renzi zu den Menschen gesprochen:

Update (12.45 Uhr)

Die Zahl der bestätigten Todesopfer ist inzwischen auf 38 angestiegen. Weitere Tote werden nicht ausgeschlossen. Um 14 Uhr wird eine erste Hilfsmannschaft von Bozen aus in die vom Erdbeben getroffenen Gebiete aufbrechen. Das teilt der Landeszivilschutz mit. Vier Personen in  Vertretung von Zivilschutz, Weißem Kreuz, Rotem Kreuz und Feuerwehr machen sich auf den Weg gen Süden. Sie werden Erkundungsarbeiten vor Ort leisten, um sich einen Überblick über die Lage zu verschaffen. „Den im Zivildienst Tätigen und allen Freiwilligen, die auch aus unserem Land kommen, um Hilfe zu leisten, drücken wir unsere tiefste Dankbarkeit aus“, schreibt Regionalratspräsident Thomas Widmann in einer Aussendung.
Auch die Caritas der Diözese Bozen-Brixen ist mittlerweile tätig geworden. Für die Nothilfe, die sofort nach dem Beben angelaufen ist, hat sie 20.000 Euro zur Verfügung gestellt. Damit werden lebenswichtigen Güter an die Erdbebenopfer verteilt, die durch das Beben alles verloren haben. Zusätzlich werden derzeit Notunterkünfte für die obdachlos gewordenen Menschen organisiert.
Vom Land kommt zudem die Auskunft, dass sich Personen, die Auskunft über Verwandte oder Bekannte in den betroffenen Gebieten erhalten wollen, sich unter der Grünen Nummer 800 840 840 des Zivilschutzes in Rom melden können.


Bisher berichtet

Dörfer wie Amatrice und Accumoli liegen in Schutt und Asche. Sie liegen nahe am Epizentrum des Bebens, das in der Nacht auf Mittwoch Mittelitalien erschütterte, und wurden folglich am stärksten vom Erdbeben getroffen. Der Südtiroler Zivilschutz hat schon die nötigen Vorkehrungen getroffen und ist bereit, Hilfe zu entsenden. „Das Lagezentrum in Bozen wurde aktiviert, es wurden so schnell wie möglich Vorbereitungen getroffen. Nun sind wir bereit. Auf Anfrage können wir innerhalb 12 Stunden am Katastrophenort sein und Hilfe leisten“, berichtet Rudolf Pollinger, Direktor der Agentur für Bevölkerungsschutz.

Die Abteilung für Bevölkerungsschutz wird national koordiniert und ist sternförmig organisiert, so Pollinger. Südtirol würde daher als nördlichste Provinz Italiens wahrscheinlich als letzte Region zum Einsatz gerufen werden. Vorsitz dieser Abteilung hat momentan die Provinz Trient. Auch dort hat man sofort seine Bereitschaft erklärt, Hilfe in den Süden zu schicken. Landeshauptmann Ugo Rossi erhielt in den Morgenstunden auch einen Anruf vom Tiroler Landeshauptmann Günther Platter, der sich über das Erdbeben und die Modalitäten der Hilfseinsätze erkundigte. Landeshauptmann Arno Kompatscher bekundet indes über Facebook sein Beileid:


Auch die Grünen haben sich bereits zu Wort gemeldet und fänden einen „bewährten Einsatz des Zivilschutzes als ein Akt der Solidarität mehr als angebracht.“