Gesellschaft | Schule

Für ein Erdbeben gewappnet?

Zwei Monate sind seit dem verheerenden Erdbeben in Mittelitalien vergangen. Alessandro Urzì wollte wissen: Wie sicher sind Südtirols Schulgebäude?
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Foto: upi

Sind Südtirols Schulen erdbebensicher? Das wollte Alessandro Urzì Anfang September vom zuständigen Landesrat wissen. Wenige Tage nach dem verheerenden Erdbeben in Mittelitalien reichte der Landtagsabgeordnete von Alto Adige nel Cuore eine Anfrage ein. Nach dem Beben, bei dem mehr als 300 Menschen ums Leben kamen, hatte sich herausgestellt, dass viele öffentliche Gebäude, darunter zahlreiche Schulen, nicht den geltenden Vorgaben zum erdbebensicheren Bauen entsprachen. In seiner Antwort, die nun seit wenigen Tagen vorliegt, schickt Bautenlandesrat Christian Tommasini voraus, dass das Land Südtirol Kompetenzen nur für jene Schulgebäude hat, in denen Fachoberschulen, Berufsschulen sowie die Universität untergebracht sind.

Weiters hält Tommasini fest, dass sich die Gesetzgebung in Bezug auf erdbebensicheres Bauen in den letzten Jahren verändert hat. Im August 2015 schaffte die Landesregierung das bis dahin geltenden Bestimmungen über erdbebensicheren Bauen ab. “Seither gelten einzig die staatlich vorgegebenen technischen Normen für Bauwerke (‘norme tecniche per le costruzioni’, NCT, Anm. d. Red.) aus dem Jahr 2008”, erklärt Tommasini. Diese sehen nicht vor, dass bestehende Gebäude erdbebensicher saniert werden müssen. Sehr wohl aber, dass, wenn Sanierungs-, Anpassungs- oder Erweiterungsarbeiten anfallen, bei denen die Statik der Gebäude verändert wird, dieses an die Normen von 2008, die NCT, angepasst werden muss.

Aktuell gebe es 48 Schulgebäude, die älter als zehn Jahre sind und auf ihre statische Eignung geprüft worden seien, teilt Tommasini mit. Bei allen habe die Überprüfung ein “zufriedenstellendes Ergebnis” geliefert.