First Gig Ever
Die Band besteht aus insgesamt sechs Musikern, die einen mitunter sehr weit auseinander liegenden musikalischen Background haben. Vor über einem Jahr haben sie sich in den Proberaum zurückgezogen, um eine Metal Band auf die Beine zu stellen. Der einprägsame Name Spliff Machine stand auch schon sehr früh fest und die Entscheidung, bei diesem Namen zu bleiben, sollte sich als eine gute Wahl herausstellen.
Das letztlich gar nicht so kleine „homecoming Fest” Back 2 Basics bot an diesem Abend allen jenen eine Gelegenheit sich zu treffen, die sich ansonsten in der Weltgeschichte herumtreiben und eben für die Feiertage wieder zu Hause sind. Aber natürlich stand das Kasino allen offen, allen, die Livemusik erleben wollten, ob dies nun Ska (Rimozione), HipHop (N.B.W.D.), Techno (Momo Taro) oder eben Metal (Spliff Machine) war.
Es gab zwar kein Gedränge, aber es gab dennoch viel Bewegung und vor und nach dem Gig von Spliff Machine, für die wir uns primär ins Auto gesetzt haben, zeigte sich, dass die BASIS eine äußerst angenehme Konzert-Location ist, sei es wegen der Stimmung, sei es wie man sich zwischen Eingangsbereich, Bar und Konzertsaal bewegen kann. Ein gut besuchter, entspannter Freitagabend-Gig.
Etwas nach 21 Uhr als Spliff Machine dann zur Sache gingen: Links und rechts außen die beiden Gitarristen Peter Fuchs und Werner Tappeiner, hinten Simon Oester am Bass und Lukas Mailänder am Schlagzeug, und vorne an den zwei (!) Mikros Stefan Mailänder und Andreas Tappeiner. Das war auch die erste Überraschung. Während Andreas Tappeiner tiefe Growls beisteuerte, zeichnete sich Stefan Mailänder mit eine zum Hardcore neigende Stimme aus. Beide Stimmen hielten sich in der Summe wohl die Balance, aber Mailänder brannte sich durch seine Gesprächigkeit zwischen den Songs und vor allem durch sein selbstbewusstes und nie aufgesetzt wirkendes Auftreten etwas mehr in unsere Erinnerung ein. Zu bemerken auch: Der Energiepegel beider Stimmen war von Anfang an hoch und sackte auch bei den letzten Songs nie ab.
Die zweite Überraschung war die Antwort auf die Frage, welcher Spielart des Metal Spliff Machine nun ihre Seele verkauft haben. Es sind Bands wie Pantera und Sepultura die im Laufe des Abend immer wieder in den Sinn kommen, aber damit ist nur ein Teil der Geschichte erzählt. Es gibt viele überraschende Breaks, groovige Passagen werden von sehr schnellen Passagen abgelöst, Tappeiners Growls ziehen immer wieder Richtung Death während Mailänder dem Ganzen immer wieder besten Hardcore-Flair über die Songs gießt.
Spliff Machine haben ihre Zeit im Proberaum ganz eindeutig genutzt: Sie sind spürbar aufeinander eingespielt und die gar nicht so wenigen Breaks sitzen definitiv. Mit fortschreitendem Konzert nahm auch die Intensität zu und die einzelnen Musiker – dem einen oder anderen war eine gewisse Nervosität durchaus anzumerken – fühlten sich zunehmend wohl.
Der Gesamtsound war gut, hätte aber durchaus ein paar Dezibel mehr vertragen, und visuell war der Gig wegen der Visuals, und auch wegen Mailänder, kurzweilig. Spliff Machine sind definitiv eine gute Band, das lässt sich schon nach ihrem allerersten Auftritt sagen. Ernsthaftigkeit, Proberaum und wohl auch eine gemeinsame musikalische Vision zählen zur wirklich harten Währung in der Musik. Spliff Machine haben davon einiges in der Tasche.
Das Publikum hat den Gig sehr genossen und die Band war natürlich auf eine Zugabe vorbereitet, musste aber ein zweites Mal nachlegen, weil das Publikum unisono und also sehr überzeugend SPLIFF-MA-CHINE an Stelle von ZU-GA-BE grölte. Die Band ließ sich nicht lange bitten und wiederholte den Song „You Won't Fuck My Mind” – sofern wir den Titel richtig in Erinnerung haben.
Habemus Metallum! Amen!