Umwelt | Verkehr
„Nicht an Polemiken interessiert“
Foto: Google Maps Street View
„Wir sind an einer Sachlösung interessiert und nicht an Polemiken“, erklärt Katja Renzler, Sprecherin der parteien- und ortsübergreifenden Initiative Olang/Rasen Antholz. Diese veranstaltet gemeinsam mit dem Heimatpflegeverband Südtirol und dem Umweltring Pustertal am kommenden Freitag, den 27. Jänner eine Informationsveranstaltung unter dem Titel „Redmo dribo: doppelstöckig nachhaltig?“. Thema sind die geplanten Straßenbaumaßnahmen am Taleingang nach Antholz und beim Kreuzungsbereich Olang.
Wie berichtet sollen beide Verkehrsknotenpunkte mit Olympia-Geldern „aufgerüstet werden“, und bevor sich die Landesregierung für eine definitive Variante entscheidet, wünscht man sich eine Lösung, die im Einvernehmen getroffen wurde, so Renzler, die erklärt, dass man sich entschlossen habe, aufgrund des gefühlten Informationsmangels und allerlei Gerüchten, die derzeit in der Bevölkerung kursieren, die beiden Projekte zum Thema zu machen, die Informationen zu momentan diskutierten Varianten auf den Tisch zu legen und darüber auf breiter Ebene zu diskutieren, „bevor es zu spät ist“. Sollen die Projekte bis zur Eröffnung der Olympischen Spiele im Jahr 2026 realisiert werden – die Biathlonwettbewerbe werden in Antholz stattfinden, weshalb mit einem entsprechenden Verkehrsaufkommen zu rechnen ist – ist nämlich Eile geboten.
Die parteien- und ortsübergreifende Initiative Olang/Rasen Antholz, in der SVP-Vertreter verschiedener Ortsausschüsse, Vertreter der Gemeinderäte der beiden Gemeinden Olang und Rasen Antholz wie auch einige parteilose Bürger vertreten sind, hat das Anliegen des Informationsaustausches sowohl an die Landes- wie auch Lokalpolitik herangetragen. Zwar haben bereits einige interdisziplinäre Informationstreffen vonseiten Vertretern des Amtes für Straßenbau Nord-Ost bzw. mit dem stellvertretenden Direktor Florian Knollseisen stattgefunden, in denen man sich deutlich um eine nachhaltige Lösung bemüht hat, dennoch sei es an der Zeit, breitere Bevölkerungsschichten in die Diskussion miteinzubeziehen, ist Renzler überzeugt.
Zwar liegen beide Kreuzungspunkte auf dem Gemeindegebiet von Rasen-Antholz, doch sei der Informationsabend auch für die Olanger Bürger und Bürgerinnen relevant. Grund dafür sind einige Stimmen in Olang, die sich im Sinne des Wettbewerbes benachteiligt sehen: Während Rasen-Antholz nämlich einer Variante gemäß einen Knotenpunkt auf zwei Ebenen erhalten könnte, ist an der Einfahrt nach Olang ein laut Technikern völlig ausreichender normaler Kreisverkehr mit einer Bypass-Verbindung Bruneck – Innichen geplant. Wie Renzler erklärt, geht es dabei nicht nur um Straßenbaumaßnahmen und Verkehrslösungen, sondern unmittelbar damit hängt auch das daran anliegende Gewerbegebiet zusammen.
Eine doppelstöckige Lösung am Eingang zum Antholzertal würde jedoch einen massiven Eingriff in die Landschaft bedeuten.
Das derzeitige Varianten-Projekt für die Taleinfahrt nach Antholz sieht nämlich nicht nur die Errichtung einer Straßeninfrastruktur mit einem Kreisverkehr mit der darüber geführten Pusterer Staatsstraße vor, sondern auch die Verlegung der Pustertaler Staatsstraße Richtung Dorf. Derzeit befindet sich direkt an der Einfahrt ein Betrieb, der im Holzhandel tätig ist. Bauernvertreter wie auch Tourismustreibende aus dem Antholzer Tal sind gegen eine solche Lösung. Eine Verlegung der Staatsstraße taleinwärts würde in logischer Konsequenz auch die Möglichkeit eröffnen, die bestehende Gewerbezone zu erweitern. „Eine doppelstöckige Lösung am Eingang zum Antholzertal würde jedoch einen massiven Eingriff in die Landschaft bedeuten“, ist Renzler überzeugt und betont, dass es auch deshalb wichtig sei, sich kritisch mit den Plänen und deren Folgen auseinanderzusetzen. „Unser Anliegen ist es nicht, Stimmung für oder gegen die Projekte zu machen, sondern die aktuell verfügbaren Informationen weiterzugeben und eine Diskussionsplattform zu schaffen“, so die Sprecherin der Initiative Olang/Rasen Antholz. Das Interesse sei jedenfalls groß und man hoffe, dass die Anliegen der Bevölkerung sichtbar gemacht werden können.
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