Politik | Europawahlen

Wahlbeteiligung bricht in Südtirol um mehr als zehn Prozentpunkte ein

Einbruch von mehr als zehn Prozentpunkten bei der Wahlbeteiligung in Südtirol. Mit 52,25 Prozent machten am Sonntag nur etwas mehr als die Hälfte der Wahlberechtigten von ihrem Wahlrecht Gebrauch. Etwas besser der nationale Durchschnitt, der bei 58 Prozent liegt.

Update: Nur 52,25 Prozent der Wahlberechtigten machten in Südtirol bei den Europawahlen von ihrem Stimmrecht Gebrauch. Damit ist die Wahlbeteiligung gegenüber 2009 um mehr mehr als zehn Prozentpunkte zurückgegangen. 2004 lag sie mit 72 Prozent noch um 20 Prozentpunkte höher. Nur eine Spur höher die Werte aus dem Trentino, wo knapp über 53 Prozent der Stimmberechtigten tatsächlich wählten. Damit bleibt die Region klar unter dem nationalen Durschnitt von 58 Prozent - und noch deutlicher unter anderen nördlichen Regionen wie dem Veneto (63,51), der Lombardei (66,4) oder dem Piemont (67,8). Auf einem ähnlichen Niveau wie Südtirol dagegen südliche Regionen wie Kampanien oder Apulien. Am niedrigsten fiel die Wahlbeteiligung in Sardinien und Sizilien aus, wo sie sogar unter die 30-Prozent-Marke fiel. 

Nur knapp darüber lag sie in Taufers im Münstertal: Dort wurde mit 32,7 Prozent die niedrigste Wahlbeteiligung in Südtirol verzeichnet. Ähnlich schlecht auch die Werte in anderen Vinschger Gemeinden wie Stilfs (34,4%), Prad (35%), Mals (37,7%) oder Glurns (39,2 %). 

Was wir bisher berichteten: 

Die aktuellen Daten zu den Europawahlen bestätigen den prognostizierten Rückgang der Wahlbeteiligung.  42,14  Prozent der italiensichen WählerInnen gaben bis 19 Uhr ihre Stimme ab; vor fünf Jahren waren es zu selben Zeit bereits mehr als 52 Prozent. Südtirol lag am frühen Abend mit 37,41 Prozent deutlich unter  dem nationalen Durchschnitt - und noch mehr unter dem Vergleichswert von 2009: Damals hatten bis 19 Uhr bereits knapp 51 Prozent der Wahlberechtigten ihre Stimme abgeben. Allerdings konnte bei den letzten Europawahlen auch am Samstag gewählt werden, was den Vergleich ein wenig verzerrt. Noch schlechter der Wert im Trentino, wo ein Einbruch der Wahlbeteiligung auf bislang 33 Prozent verzeichnet wurde. Defintive Aussagen werden erst nach der Schließung der Wahllokale um 23 Uhr möglich sein. 

Negativrekord in der Slowakei

Von einem deutlichen Rückgang kann bereits in Tirol gesprochen werden, wo die Wahlen seit 17 Uhr beendet sind. Dort ging die Wahlbeteiligung gegenüber 2009 von 36, 1 auf 31,2 Prozent zurück. Österreichweit dürften knapp 45 Prozent der WählerInnen von ihrem Stimmrecht Gebrauch gemacht haben. Den europweiten Negativrekord halten aber voraussichtlich die osteuropäischen Länder. Am wahlmüdesten sind die Menschen laut aktuellem Stand in der Slowakei: Dort wird von einer Wahlbeteiligung von nur knapp 13 Prozent der Stimmberechtigten ausgegangen.  Historisches Tief auch in Spanien, während in Frankreich und Portugal leichte Zunahmen verzeichnen.