Politik | Wahlen/Elezioni 23

Tommy´s neuer Freund

Bernd Gänsbacher tritt für die Liste Widmann an. Was seine politische Agenda vorsieht.
Tommy und Kompanie
Foto: Seehauserfoto
Gestern (24.08) wurde bekannt gegeben, dass der Südtiroler Corona-Erklärer Bernd Gänsbacher für die Liste Widmann antritt. Thomas Widmann stellt hierbei Gänsbacher als „Experte auf mehreren Ebenen“ vor.
Bernd Gänsbacher ist Facharzt für Innere Medizin, Immunologie und Hämatologie/Onkologie sowie emeritierter Hochschulprofessor der Technischen Universität München. Er wurde international durch seine Forschung, im Bereich Gentherapie, bekannt. Die meisten Südtiroler kennen Gänsbacher jedoch als Corona-Erklärer während der Pandemie.  
 
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Bernd Gänsbacher: " Ich rede nur über Themen, wo ich Ahnung habe" (Foto: Seehauserfoto)
 
Für seine politische Kandidatur betonte Gänsbacher, dass er sich nur „auf Gebiete fokussiere, wovon er Ahnung habe“. Jeder Mensch sei das Produkt seiner Erfahrungswerte und seine Erfahrungen liegen vor allem im Gesundheitswesen, der medizinischen Ausbildung und der Künstlichen Intelligenz.
Ich will nur über Themen reden, wo ich Ahnung habe.
Auf seiner politischen Agenda stehe es, die Probleme im Südtiroler Gesundheitssystem, anzugehen. Gänsbacher kritisierte hier die „Dominanz der immer gleichen Entscheidungsträger, die einen Wandel unmöglich machen.“ Gänsbacher zieht hierbei ein Zitat heran: „Es ist eine Form des Wahnsinns zu glauben, dass sich etwas ändert, wenn man alles beim Alten belässt.“ Zudem erklärte er, dass die alten Strukturen eine Änderung erschweren.
Wenn dieselben weitermachen ändert sich nichts
Ein weiterer Punkt auf seiner Agenda sind die langen Wartezeiten bei medizinischen Anliegen. Er verdeutlichte dies mit einem persönlichen Beispiel: Er selbst habe für eine Visite angesucht und hätte erst im November einen Termin erhalten. Deswegen entschloss er sich kurzerhand nach München zu fahren, wo er innerhalb 5 Tagen einen Termin bekommen hat. In manche Fällen könnten lange Wartezeiten über Leben und Tod entscheiden.
Mich wundert´s, dass sich die Südtiroler das gefallen lassen.
Gänsbacher unterstreicht im Folgenden den Ärztemangel in Italien, Österreich und Deutschland. Er plädierte dafür, den Numerus clausus zu erhöhen. Beispielsweise gibt es in München pro Jahr nur 1.000 Studienplätze und 30.000 Bewerber und Bewerberinnen. München ist hierbei kein Ausnahmefall. Zudem unterstreicht Gänsbacher, dass die Gesundheit der Bevölkerung für ihn ein zentrales Element sei. Gänsbacher sieht zudem die Förderung des Gesundheitssystem als zu niedrig: „In Deutschland werden 12% und in den USA 18% des BIPs ins Gesundheitssystem investiert. In Italien sind es nur 6-7% des Bruttoinlandproduktes.
 
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Bernd Gänsbacher: "Es wird sich nichts ändern, wenn dieselben weitermachen" (Foto: Seehauserfoto) 
 
Des Weiteren sprach Gänsbacher auch noch die geplante Medical School in Bozen an. „Das Krankenhaus Bozen wird eine Universitätsklinik. Anders ist dies nicht möglich. Laut Beschluss Nr. 830, der Landesregierung, werden 50 Studienplätze angeboten und 18 Dozenten eingestellt. Jede Medical School hat drei essentielle Säulen: Patientenversorge, Lehre und Forschung. In Bozen gab es bis dato nur die Patientenversorgung.“
Ein weiteres Gebiet, um welches sich Bernd Gänsbacher kümmern wird, ist die Künstliche Intelligenz. Gänsbacher rechtfertigte sein Wissen durch mehrere Bücher die er über Künstliche Intelligenz schrieb. Zudem verwies er auf seine Erfahrung als Forscher mit speziellen Computerprogrammen. Die Thematik der Künstlichen Intelligenz sei eine sehr aktuelle und problematische Herausforderung, so Gänsbacher. Er warnte vor einer „stillen Pandemie“, welche vor allem Gesellschaft und Wirtschaft beeinflussen wird - sei es positiv oder negativ. Gänsbacher hob hervor, dass Offenheit und Transparenz essentiell für das Thema der Künstlichen Intelligenz sei. Diese Technologie dürfe nicht in der Hand von einzelnen Unternehmen sein. Eine Möglichkeit dem entgegenzuwirken sei es die Entwicklung der Künstlichen Intelligenz mit Open Source-Ansätzen zu verknüpfen.
 
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rotaderga Fr., 25.08.2023 - 15:19

Ich staune immer wieder bei der Betrachtung von Tommys politischem Werdegang:
Große Kapazitäten als politische Weg-Begleiter, sogar in der "dazugewonnenen" wie in der genetischen Verwandtschaft.
Und was ist das Ergebnis für Südtirol? Sehr viele schöne Worte und -- mir fällt nichts weiter ein.

Fr., 25.08.2023 - 15:19 Permalink
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Stereo Typ Fr., 25.08.2023 - 15:22

Hmmm ... ich weiß nicht. Wir brauchen eher Politiker, die das Gemeinwohl im Blick haben, mit einem sozialen Gespür und Empathie für die Menschen. Ob er jetzt Experte für irgendetwas ist, ist zweitrangig. Gerade in der Pandemie haben wir gesehen, dass Fachleute (Gänsbacher ist zweifellos ein Fachmann) oft in ihrer Welt gefangen sind, den Blick für das Gesamte verlieren. Die Folgen und Maßnahmen, die auf Expertisen gründeten, sind mir noch in bester Erinnerung. Experte ist auch nicht gleich Experte - Gernot Walder aus Osttirol ist beispielsweise Virologe und war sich mit dem Immunologen Gänsbacher auch nicht immer einig - nur so viel zur Wissenschaft, auf die wir uns immer berufen sollen. Was soll's, ich wünsch ihm Glück und hoffe, dass er sein Wissen in Medizin und Künstlicher Intelligenz auch mal beiseitelegen kann.

Fr., 25.08.2023 - 15:22 Permalink
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Peter Duregger Fr., 25.08.2023 - 15:26

Die Kandidatur von Bernd Gänsbacher, der mir in den Zeiten der Corona-Epidemie ein Lichtblick war, bringt mich dazu, meine Überzeugung darzulegen, dass das Wahlrecht stärker an das Alter gebunden werden sollte. Das passive Wahlrecht würde ich im Interesse der Jugend auf 70 Jahre beschränken.
Somit bliebe nichts beim Alten.

Fr., 25.08.2023 - 15:26 Permalink
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Georg Markart Fr., 25.08.2023 - 19:26

Antwort auf von Peter Duregger

Bezüglich Alter, bin ich gleicher Meinung.Da Herr Gänsbacher ziemlich eitel ist, so hat es ihn Hundertprozentig " Gewurmt" daß die SVP ihn in der Pandemie eigentlich nie zu Rate gezogen hat und ihn auch öffentlich nie gelobt und hervorgehoben hat.Daß die SVP ihn nicht auf die Kandidatenliste gesetzt hat,finde ich absolut richtig, aber sie hätte ihn wissen lassen müssen,daß sie auf seinen Rat und Erfahrung in Zukunft wenn es sein " Gebiet" betrifft gerne zählt.Schade,daß sich Herr Gänsbacher von Widmann als Zugpferd zur Verfügung stellt,denn (so glaube ich) werden seine Stimmen eventuell nur Herrn Widmann zugute kommen.

Fr., 25.08.2023 - 19:26 Permalink
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Martin Tarshito Fr., 25.08.2023 - 21:41

Wie schon gesagt: https://www.salto.bz/de/article/24082023/mister-corona#comment-129066

Wie sagte Gänsbacher bei der Pressekonferenz im Interview mit der Rai noch mal? Er lasse sich nicht leicht von seinen Ideen abbringen?! Ja, so in etwa sagte er es.

Dann frage ich ihn, ob er immer noch der Idee (Visio/Ansicht) ist, dass der m-RNA nur an der Injiektionsstelle verbleibe, um nur dort in ein "poor Muskelzellen" hineinzugehen?
[Aussage vom 11.01.2021 "Am Runden Tisch; wörtliches Zitat in obigen Link zu finden]

Wenn ja, wie erklärt er sich die ca. 160 Lymphadenopathien, die bereits in der Pfizer Testgruppe aufgetreten waren und ihm bekannt gewesen sein müssten, sowie die nicht wenigen Herz/Herzbeutelentzündungen, die seit Beginn der Impfkampagne, v.a. bei den jungen Menschen (mehrheitlich junge Männer), aufgetreten sind?

An Herrn Gasser oder Klotz sei voraus klar gemacht, dass es hier nicht um die Anzahl der genannten Nebenwirkungen geht (also bitte erspart Euch entsprechende Gegner-Antworten), sondern um die physiologischen Vorgänge und deren strukturellen Ursachen. Zudem geht die Frage an Herrn Gänsbacher.

Fr., 25.08.2023 - 21:41 Permalink
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Dietmar Nußbaumer Fr., 25.08.2023 - 22:32

Mir gefällt immer noch der Sager von Konrad Lorenz (hat Medizin studiert ) am besten, dass: "Ein Spezialist ist jemand, der über nichts alles weiß". Insofern bezweifle ich, dass ein Spezialist das Ganze im Auge behält (oder eben den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht).

Fr., 25.08.2023 - 22:32 Permalink