The Felines Are Back
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Rob Irbiz über den Videodreh:
Sonntag, 16. April 2023, morgens um 8.00 Uhr: Noch die enge Gasse hinauf, dann abbiegen nach rechts; nur noch einige hundert Meter trennen mich von Schloss Freudenstein in Eppan. Eigentlich ist heute Vanessas Erstkommunionstag, der Tochter meiner Nichte. Schade, ich werde bei diesem Familienfest diesmal nicht dabei sein können, denn der heutige Tag passt als einzig möglicher Termin für den Videodreh für das Musikvideo von „Seventh Heaven“. Der Song wird die Single-Auskopplung aus unserem neuen Studioalbum sein. Beim Parkplatz treffe ich Gitarrist HeadMatt und Freundin; ebenfalls bereits da ist Iwan, der für uns einige Backstage-Aufnahmen filmen wird. Wenig später gesellen sich auch Schlagzeuger Chris, Bassist Gschnell und Luca Pinter, der Videomaker, zu uns.
Als Bassist Gschnell und ich den Venezianischen Saal von Schloss Freudenstein betreten, sind wir sofort begeistert und überwältigt vom Drehort. Eine kurze Pause auf der Terrasse mit herrlichem Ausblick, dann wird das Equipment zügig ausgepackt und das Schlagzeug als erstes im Raum platziert; bald darauf steht das Set für die Videoaufnahmen bereit. Es ist zwar erst Vormittag, doch die zur Verfügung stehenden Stunden müssen optimal genutzt werden, denn am Abend wird hier im Saal ein Klassik-Konzert stattfinden. Deshalb müssen alle Videoaufnahmen bis spätestens sechzehn Uhr im Kasten sein. Es gilt das Motto: „Ran an die Arbeit“. Auch Dolores, zuständig für das Make-Up, ist inzwischen am Set eingetroffen. Ein kurzer Kennenlernen-Plausch, dann bin ich als erster an der Reihe… etwas Schminke, Konturen und… passt!
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Es fehlt nur noch die Eine, unsere „Primadonna“ Doris Albenberger, die den Song mit mir eingesungen hat. Mit Doris, vielbeschäftigte Mami und ständig musikalisch unterwegs – als Hochzeitssängerin The Wedding Voice, mit ihrer Party-Band Take Off und mit MTL (Music Transfer Live) –, verbindet uns seit unserem Feline Melinda-Jubiläumskonzert im Jahr 2016 eine herzliche Freundschaft. Mit ihr gab es seitdem immer wieder sogenannte „collaborations“, wie die 2019 erschienene EP „Duets“, auf der einige der bekanntesten und eingängigsten Songs der Band als Duett-Versionen veröffentlicht wurden. Mit Doris, immer pünktlich und höchst professionell, war bereits vorab vereinbart worden, dass sie uns direkt zu Drehbeginn am Set erreichen wird.
Zugegeben, ich war sehr gespannt auf ihr Outfit: vor ein paar Wochen hatten wir für den heutigen Termin noch einige Details zum Videodreh ausgetauscht und unter anderem auch darüber gesprochen, was zum Videoclip passen würde und, dass sie diesbezüglich freie Kleiderwahl hat. „Perfekt!“ ist mein erster Gedanke, als sie den Vorraum des Saales betritt. Kurze Begrüßung, etwas Small-Talk, ein paar Selfies. Und während Luca bereits mit einer kleinen Drohne einige Außenaufnahmen für die Einleitung des Videoclips dreht, bringen wir uns in Position. Bis auf ein paar kleine Korrekturen, die Luca vor noch vor dem ersten Video-Take vornimmt – Gschnell links und HeadMatt rechts sollen Doris und mich seitlich flankieren; Doris und ich sollen hingegen darauf achten, dass wir während der Action Chris mit dem Schlagzeug nicht zu sehr verdecken. Playback-Musik an und los geht’s - drei – zwei – eins - Action!
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Im Laufe des Vormittags werden Filmaufnahmen aus verschiedenen Perspektiven ausprobiert, so dass sich beim Videoschnitt ein guter Mix zwischen Einzelaufnahmen und Ausschnitten, in denen die Band vollständig zu sehen ist, ergeben wird. Dass die Zeit im Nu vergeht, ist ein gutes Zeichen, denn alle Anwesenden haben Spaß und man verspürt im gesamten Raum die positiven Vibes, die in der Luft liegen. Dankbar nehmen wir auch die kurze Zwischenpause an, um etwas „Überetscher Luft“ auf der Terrasse zu schnuppern, zwischendurch ein paar Selfies zu knipsen, bevor am Set wieder gefilmt wird.
Ein weitere, willkommene Entspannung ist dann auch das gemeinsame Mittagessen... Brot, Aufschnitt, erfrischende Getränke und ein Stück Kuchen, den Doris eigens dafür gebacken und mitgebracht hat, rundet die Pause ab.
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Gestärkt und mit neuer Energie geht es wieder ans Filmen. Es fehlen nun noch einige der wichtigsten Details, wie zum Beispiel die Aufnahmen während HeadMatt’s Gitarrensolo – einem der Höhepunkte von „Seventh Heaven“. Dieses ist zudem auch eines meiner Lieblingssolos: kurz, melodisch, gut durchdacht, kompakt - wenige Noten an der richtigen Stelle…. very catchy! Im Videoclip soll diese Passage bestmöglich in Szene gesetzt werden. Es folgen mehrere Takes, gefilmt aus verschiedenen Blickwinkeln, mit dem Gitarristen im Vordergrund und dem Gegenlicht, das durch das kunstvolle Glasfenster in den Saal dringt. Obendrauf wird als Effekt Kunstnebel verwendet, was dem Ganzen eine besondere Aura verleiht.
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Für das Duett-Interlude von Doris und mir, das dem Gitarrensolo folgt, werden hingegen mehrere verschiedene Möglichkeiten in Betracht gezogen und ausprobiert. Doch weder Aufnahmen mit der Drohne, noch andere spontane Ideen und Versuche bringen ein hundertprozentig überzeugendes Ergebnis. Deshalb entscheiden wir uns schließlich, einfach mehrere Takes zu filmen, von denen dann erst während des endgültigen Videoschnittes die besten Augenblicke auswählen werden.
Die Gelegenheit für ein kurzes Fotoshooting lassen wir uns ebenfalls nicht entgehen: Feline Melinda stehend, Band sitzend, Band mit und ohne Doris, mehrere Einzelfotos...
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Inzwischen drängt die Zeit; der Saal muss geräumt werden. Das Klavier für das Klassik-Konzert, welches heute schon von einem Klavierstimmer vor Beginn unseres Drehtages in Schuss gebracht worden war und bis jetzt dezent in einer für die Videoaufnahmen ungenutzte Ecke gestanden hatte, wird in Richtung Saalmitte geschoben und für das nächste Highlight in Szene gesetzt. Melodische Rockmusik und Klassik… alles unter einem Dach, alles in diesem wunderbaren, altehrwürdigen Saal mit seiner Geschichte und magischen Ausstrahlung!
HeadMatt, Silvia und Luca verabschieden sich; sie haben noch eine längere Heimreise vor sich. Chris, Gschnell, Doris und ich setzen uns noch beim Kiosk am Parkplatz von Schloss Freudenstein in die Frühlingssonne und genießen entspannt einen Drink zum Ausklang des Tages.
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(c) Feline Melinda
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Rob Irbiz über „Seventh Heaven“:
Der Song wurde von mir von Beginn an bewusst als Duett komponiert und als Single konzipiert. Das Lied mit klassischem Verlauf – also Einleitung, Strophe, Refrain, Gitarrensolo, Songende als Variation zum Hauptrefrain sich wiederholend – bedient alle Stilelemente, die es für ein eingängiges Lied braucht. Zudem ist es mit einer Gesamtlänge von 3:45 Minuten auch „radiotauglich“. Von der ersten Grundidee bis hin zum fertigen Song, entstand „Seventh Heaven“ in einem Zeitumfang von fast sieben Monaten.
Das Lied wurde in Chris’ Home-Studio als Demo-Version aufgenommen und dann an Sascha Paeth – vielseitiger Profimusiker und -produzent - geschickt, der einige Cuts an der Demo-Version vornahm und uns ein paar Abänderungen vorschlug: so zum Beispiel ist die erste Strophe um einen Vers in der Bridge gekürzt, was zur Folge hatte, dass auch der Text anpasst werden musste. Weiters hatte Sascha die Mittelpassage um ein Riff gekürzt und den Endrefrain ein wenig umgestellt. Obwohl uns mittlerweile der Song in seiner ursprünglichen Demo-Version vertraut geworden war, nahmen wir die von ihm vorgeschlagenen Änderungen gerne an.
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Info:
Offizielle Website: https://www.felinemelinda.com/
Neue Video-Single Feline Melinda: „Seventh Heaven“ featuring Doris Albenberger: https://www.youtube.com/watch?v=BVduDJubnbI