Problem „wildes“ Zelten
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Vor Kurzem fand die Jahreshauptversammlung der Fachgruppe „Schutzhütten Südtirol“ des Hoteliers- und Gastwirteverbandes (HGV) statt, in deren Rahmen Fazit über die abgelaufene Sommersaison gezogen wurde. Daneben berichtete Stefan Perathoner, Vorsitzender der HGV-Fachgruppe „Schutzhütten Südtirol“, über eine kürzlich durchgeführte Umfrage unter den Schutzhütten. Diese hat ergeben, dass die Anzahl der Tagesbesucher gesunken ist, aber die Zahl der Übernachtungen im heurigen Sommer im Vergleich zu den vergangenen Jahren gestiegen ist. In seinem Rückblick ging Perathoner auch auf das abgelaufene Tätigkeitsjahr ein. Im Vordergrund stand dabei der Austausch mit den politischen Vertretern im Land.
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Die dabei vorgebrachten Themen waren der Werkverkehr bei Materialseilbahnen sowie die Zuständigkeiten des Alpinbeirates bei Erweiterungen von Schutzhütten. Als problematisch sieht Perathoner in diesem Zusammenhang vor allem die bürokratische Belastung sowie die Planungsunsicherheit, was zu Verzögerungen bei notwendigen Renovierungsvorhaben führen kann. Auch die Finanzierung der primären Infrastrukturen, deren Errichtung im Hochgebirge besonders kostspielig ist, war ein zentrales Thema im Austausch mit den politischen Vertretern. „Die Kosten für die primäre Infrastruktur am Berg, wie beispielsweise die Wasser- und Stromleitungen, sind unverhältnismäßig, und der Investitionsbedarf übersteigt den möglichen Rahmen der Schutzhüttenbetreiber“, so Perathoner. Daher brauche es eine stärkere Unterstützung von Seiten der öffentlichen Hand. Eine Erhebung des Investitionsbedarfs der privat geführten Schutzhütten, an der sich 40 Mitglieder der Fachgruppe beteiligten, wurde den zuständigen Landesämtern bereits übermittelt.
„Die Folge sind zurückgelassener Müll, aber auch überfüllte Schutzhütten in Notsituationen, wie etwa bei einem Gewitter.“
Weiters ging der Vorsitzender der Fachgruppe auf ein heikles Thema ein, und zwar auf das unerlaubte Zelten in den Bergen, was zunehmend zu Problemen führt. „Es ist besorgniserregend, wie oft das Biwakieren als Schlupfloch genutzt wird, um das Zeltverbot zu umgehen“, betonte Perathoner und erklärte: „Die Folge sind zurückgelassener Müll, aber auch überfüllte Schutzhütten in Notsituationen, wie etwa bei einem Gewitter.“ Daher erging die Forderung an das Land, die gesetzlichen Bestimmungen zu präzisieren und die Kontrollen zu verstärken.