Wengen bereitet sich vor
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In einer Woche wird Martha Stocker in Wengen zu Gast sein. Am 2. August findet in der kleinen ladinischen Gemeinde ein Informationsabend statt. Einer, wie es bereits mehrere in den vergangenen Monaten in ganz Südtirol gegeben hat. Es geht um die Unterbringung von Flüchtlingen. 25 Asylbewerber sollen ab September in der 1.338-Seelen-Gemeinde unterkommen. Die offizielle Mitteilung der Provinz ist im Büro von Bürgermeister Angelo Miribung bereits eingetroffen. Als Unterbringungsort für die zwei Dutzend Asylbewerber, die der Provinz über das staatliche Verteilungssystem zugeteilt wurden, hat man in Wengen eine leerstehende Pension ausgemacht. Der Besitzer der nicht mehr genutzten Beherbergungsstruktur hat diese renovieren lassen und will sie nun zur Verfügung stellen. Denn selbst besitzt die Gemeinde keine Gebäude, die sie zur Aufnahme von Flüchtlingen bereit stellen könnte.
Wenn Martha Stocker und mit ihr die zuständigen Verantwortlichen für die Flüchtlings-Aufnahme kommenden Dienstag um 20 Uhr im Vereinssaal von Wengen auf die Bevölkerung treffen, werden sie nicht nur erfreute Gesichter zu sehen bekommen. Wie Bürgermeister Miribung der Tageszeitung Alto Adige erklärt, gibt es unter den Einwohnern von Wengen durchaus solche, die der bevorstehenden Ankunft von Flüchtlingen skeptisch gegenüber stehen. “Wie überall”, fügt Miribung hinzu. Insbesondere die Anrainer der Pension, in der die 25 Menschen untergebracht werden sollen, hätten bereits Ängste angemeldet – ähnlich wie vergangenen Herbst in St. Ulrich. Doch gleich wie in der Grödner Gemeinde gibt es auch bereits viele Menschen, die ihre Hilfe und Unterstützung angeboten haben, worüber sich Miribung stolz zeigt. Der Bürgermeister will sich dafür einsetzen, Zweifel und Sorgen auszuräumen: “Ich bin mir sicher, dass auch die größten Gegner noch vor der Ankunft der Asylbewerber die Gelegenheit haben werden, ihre Meinung zu ändern. Denn schließlich bieten wir diesen Menschen eine Gastfreundschaft, die sie brauchen.”