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Elon Musks alpiner Rückzugsort?

Elon Musk, reichster Mann der Welt und Gründer von Tesla, will sich in Südtirol ansiedeln. Landesrat Schuler und Bürgermeister von Abtei Frenademtz äußern sich dazu.
Das Projekt wird von dem Bozner Architekten Alessandro Costanzia di Costigliole und seinem Unternehmenspartner Alberto Montesi betreut. Die beiden Architekten wurden vom Corriere della Sera zu Elon Musks Bauprojekt interviewt, da das Bozner Architektenstudio dieses Projekt plant und beaufsichtigt. Im Zuge des Interviews, äußerten die Architekten, sofern möglich, einige Details über das Bauvorhaben.
Das Projekt umfasst circa 800 Quadratmeter. Auf dieser Fläche werden, aufgeteilt auf zwei unterirdischen und drei oberirdischen Stockwerken, 15 Schlafzimmer, 15 Badezimmer, ein großes Wohnzimmer, ein unterirdischer Weinkeller und ein Spa eingerichtet.  
Die Architekten äußerten auch noch weitere Details, so wird beispielsweise eine Kyrokammer, die bis -100 Grad Celsius gekühlt werden kann, eingebaut. Des Weiteren gibt es auch noch einen begehbaren Kleiderschrank, der im Boden verschwindet und einen 30 Meter langen Pool der in der Luft zu schweben scheint. Das Projekt hat den poetischen Namen „Chalet Infinity“.
 
 
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Chalet Infinity: Soll sich perfekt in die Alpenlandschaft einfügen (Foto: Corriere della Sera) 
 
Costanzia gab an, dass sie im November von einem Vermittler von Elon Musk kontaktiert wurden, nachdem sie das Projekt für den CEO von Louis Vuitton in Gröden abgeschlossen hatten. Sie wurden daraufhin gebeten einen Entwurf anzufertigen, der für eine 4.000 Quadratmeter große, grüne Wiese war. Mehr wurde ihnen nicht mitgeteilt.  
Die Architekten aus Bozen fertigten ihre Idee nur in wenigen Wochen an und präsentierten sie dann. Bei der Anfertigung haben sie sich für ein „dynamisches Design, welches die Schwerkraft herauszufordern scheint“, entschieden.  
Dieses Bauwerk wird die alpine Architektur neu schreiben.
Das gesamte Gebäude besteht aus Metall, Holzträgern und einem massiven Mauerwerk mit  einen vollständig verglasten Vorbau. Ein Höhepunkt des Bauwerkes ist der riesige Pool, der zu schweben scheint. Mit transparenten Boden wird der Pool gen die Berglandschaft gerichtet sein.
Im unteren Bereich des Hauses werden sich Weinkeller, Räume für Fitness mit Spa, Sauna, ein Dampfbad und die Kyrokammer befinden. Im oberen Stock wird es ein riesiges Wohnzimmer mit großen Kaminen geben. Das gesamte Haus ist außerdem vollständig automatisiert und kann per Smartphone gesteuert werden.
Seit bekannt ist, dass die Bozner Architekten an einem Haus bzw. einem Anwesen für Musk arbeiten, können sie sich vor Anfragen kaum noch retten.
 
Zu dem angeblichen Bauvorhaben hat Salto.bz auch Arnold Schuler, Landesrat für Tourismus et al., interviewt.
Landesrat Schuler meint, dass man aktuell wieder merkt, wie Südtirol ein attraktives Land für Auswertige und Prominente wird, wie es schon vor einigen Jahren der Fall war. Dies spricht für die Attraktivität Südtriols.  
Auf die Frage, inwiefern ein Urlaubsaufenthalt von Elon Musk und möglicherweise seinen mitreisenden Fans mit dem Tourismuskonzept von Südtirol vereinbar wäre, äußerte Schuler, dass es vermutlich nicht im Interesse von Elon Musk liegen würde, seinen Südtirol-Aufenthalt öffentlich anzukündigen und sein Anwesen mehr als einen privaten Rückzugsort zu nutzen. Dadurch würde ein Ansturm von Fans wegfallen. Schuler betonte, dass amerikanische Gäste zwar die viertgrößte Gästegruppe in Südtirol darstellen, jedoch habe das Land Südtirol und die Landesregierung kein Interesse daran, die Ansiedlung von Milliardären oder Prominenten zu fördern. Zudem wies Schuler darauf hin, dass alle Personen, einschließlich Musk oder anderer Prominenter, von der Gemeinde oder dem Land gleich behandelt werden. Außerdem merkte er an, dass man das Bauen nicht nur bestimmten Schichten vorbehalten bzw. verbieten kann, solange alles rechtens verläuft.  
Auf die Frage, was das Land Südtirol für die einheimische Bevölkerung tue, verweist Schuler darauf, dass es seit einigen Jahrzehnten verschiedene Konventionierungen gibt, um die einheimische Bevölkerung zu unterstützen. Ein Beispiel ist die Nutzung oder der Umbau freier Kubatur, die aber auch an ausländische Investoren oder Privatpersonen verkauft werden kann.
Im Fall von St. Kassian, wo das Bauvorhaben angeblich geplant ist, könnte es nach einer Niederlassung Musk natürlich dazu kommen, dass sehr viel nationale und internationale Aufmerksamkeit auf St. Kassian und Südtirol gelenkt wird. Es besteht jedoch kein Interesse daran, dass sich private oder unternehmerische Personen in großem oder kleinem Stil einkaufen. Dies könnte aber auch nicht verhindert werden, da dies die Gesetze nicht zulassen.
Auf die Frage, wie Schuler selbst dem Bauvorhaben gegenüber steht, antwortete er es sei nicht zu unterbinden, dass sich jemand einkauft, solange dies dem rechtlichen Rahmen entspricht.
 
Arnold Schuler
Landesrat Arnold Schuler: „​​​​​​​Das ist der Preis, den wir als beliebtes Land zahlen"(Foto: Arnold Schuler)
 
 
Ob das Bauvorhaben mit unserem Verständnis und Konzept von Umweltschutz vereinbar ist, meint Schuler, dass die gesetzlichen Voraussetzungen zwar bestimmte Limitierungen vorsehen, die sich jedoch nur auf Förderungen beziehen. Wenn eine private Person Kubatur erwirbt und dabei die zusätzlichen Kosten und Abgaben selbst übernimmt, liegt dies außerhalb der Zuständigkeit des Landes.
Schuler hält fest, dass die Herausforderung im Zusammenhang mit dem Kauf und Verkauf von Grundstücken im Zivilrecht liege, worauf das Land keinen Einfluss habe. Eine Ausnahme bildet aber der geschlossene Hof. Hinsichtlich der Konventionierungen hoffe er jedoch, dass diese beibehalten werden. Wenn eine Zone ausgewiesen werde, könne ein bestimmter Prozentsatz (der bis zu 100% gehen kann) der einheimischen Bevölkerung zum Verkauf oder zur Vermietung zur Verfügung gestellt werden. In Fällen von freier Kubatur kann jedoch nicht geregelt werden, wer was kauft. Dies betrifft oft viele ältere Gebäude, die vor Einführung der Konventionierungen errichtet wurden und ausgebaut werden können, so Schuler.
Wir wollen, dass Südtirol kein Mekka für Superreiche wird
Abschließend verweist Schuler auch noch auf andere Personen, wie beispielsweise Bundespräsident Frank Walter Steinmeier, der immer wieder Südtirol als Rückzugsort aufsucht, ohne dies an die Große Glocke zu hängen. Die Pläne Musks seien nach Schuler aber immer noch unergründlich. Das Ausmaß könne man noch nicht abschätzten, man muss überhaupt erst schauen, ob dieses Projekt realisiert wird.
Salto.bz hat in Zuge dessen auch Giacomo Frenademtz, Bürgermeister der Gemeinde Abtei, zu diesem Thema interviewt. Der Bürgermeister meinte, dass der Gemeinde Abtei in der Fraktion St. Kassian, kein solches Bauvorhaben gemeldet worden sei bzw. auch noch keine Pläne vorgelegt worden sind.
Es gilt also abzuwarten, ob Musk sein Bauvorhaben in Südtirol realisiert oder ob es nur bei den Entwürfen bleibt.
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Profil für Benutzer Massimo Mollica
Massimo Mollica Sa., 29.07.2023 - 22:24

Pare che non vi sia nulla di vero, che Elon Musk non abbia acquistato alcun terreno. E sia stata solo un' iniziativa di architetti. Se questo è vero allora la notizia è ancora più brutta e significa che l' informazione e il giornalismo sono ancora più malate di quello che pensavo.

Sa., 29.07.2023 - 22:24 Permalink