Politik | Sondierungsgespräche

Sven Knoll: „Es gab viele Übereinstimmungen“

Sven Knoll zeigt sich zufrieden nach den Sondierungsgesprächen mit der SVP. Arno Kompatscher ist ihm näher als gedacht. Von einem positiven Gesprächsklima erzählt Knoll, der Begnadigung der Südtirol Aktivisten und einer möglichen doppelten Staatsbürgerschaft.

Der Dritte im Bunde hieß heute: Südtiroler Freiheit. Zum Sondierungsgespräch traf man sich im Südtiroler Landtag. Von 14 bis 16 Uhr.  „Die zwei Stunden waren fast zu kurz“, berichtet Sven Knoll, der gemeinsam mit Eva Klotz die Programmpunkte der Südtiroler Freiheit vorbrachte. „Wir konnten fast nicht alles besprechen, aber ich muss sagen, es war eine sehr positive Stimmung.“ Ohne Erwartungen habe sich Knoll in die Gespräche begeben „so konnten wir auch nicht enttäuscht werden."

Eher überrascht zeigt sich Knoll nach den Gesprächen. Denn nachdem er und seine Mitstreiterin Klotz sich grundsätzlich  zu einer Zusammenarbeit mit der SVP bereit zeigten, traf man auf „viele Übereinstimmungen in unseren Programmpunkten.“ Harmonisch scheint sie gewesen sein, die Unterredung zwischen Klein und Groß. Doch wer ist klein, wer groß? Wer wächst, wer stagniert? Lernt Groß von Klein? „Gerade was die Begnadigung der Südtiroler Freiheitskämpfer betrifft, da haben wir uns gefunden, aber auch die Frage der doppelten Staatsbürgerschaft sowie die Aufarbeitung der Südtiroler Geschichte hat Übereinstimmungen hervor gerufen.“

Interesse und Taten?
Kompatscher habe sich interessiert gezeigt für die Thematiken von Knoll und Klotz, „das ist ja wirklich sehr positiv, denn davon hat man bei der alten Landesregierung wenig gespürt.“ Ein gutes Gesprächsklima also? „Unter Durnwalder gab es kein Gesprächsklima, da war er selbst das Gesprächsklima“, bemerkt Knoll ironisch und fügt hinzu: „Das wird in Zukunft anders sein, hoffe ich. Wir warten jetzt mal ab, ob auf die Worte auch Taten folgen werden." Das Selbstbestimmungsrecht der Völker, das sei klar als Ziel der Südtiroler Freiheit in den Sondierungsgesprächen hervorgehoben worden, und "dass man sich von den faschistischen Relikten mit politischen Impulsen endlich distanzieren muss. Nur Mahntafeln allein reichen nicht. Es braucht ein Umdenken in Teilen der italienischen Bevölkerung. Und dass das Büro von Casa Pound im Wohnbauinstitut untergebracht ist, das kann einfach nicht sein.“

Kompatscher hört zu, notiert und nickt. Zuerst bei den Freiheitlichen, dann bei den Grünen. Indes nähert sich die SVP in Sondierungsgesprächen dem PD und am Mittwoch, 27. November, den restlichen im Landtag vertretenen italienischen Parteien. Arno Kompatscher hört zu und setzt an. Zu einer neuen politischen Gesprächskultur in Südtirol. Allein das überrascht. Allein das stellt zunächst zufrieden.