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Stadt, Land, Agenda

Nach dem Nein zur Tram bekräftigen Arno Kompatscher und Renzo Caramaschi ihre Zusammenarbeit. Das Land wird auch die Alternativlösung zur Tram mitfinanzieren.
Tram Bahnhof Bozen
Foto: STA AG

Nach dem Nein der Bozner zur Tram bekräftigen Renzo Caramaschi und Arno Kompatscher ihr Ja zur Agenda Bozen. Das bei der Abstimmung am Sonntag abgelehnte Tram-Projekt war Teil der Gesamt-Strategie zur Verkehrsberuhigung und -entlastung von Bozen – und an der soll weiter gearbeitet werden, auch ohne schienengebundene Lösung. Das bekräftigen der Bozner Bürgermeister und der Landeshauptmann am Dienstag bei einem gemeinsamen Auftritt im Palais Widmann.

“Metrobus, Auffangparkplätze am Stadtrand, Ausbau der Eisenbahnlinie Bozen-Meran, der Virgl-Bahntunnel, Hörtenbergtunnel, Ausbau der Radwege” – an all diesen Vorhaben, die zum Teil schon in Angriff genommen worden sind, werde festgehalten, beteuert Landeshauptmann Kompatscher. Doch auch den innerstädtischen Personennahverkehr gelte es nach wie vor zu verbessern. Anstelle der Tram, die bereits aus der Agenda Bozen gestrichen wurde, gelte es nun eine “nachhaltige, hochwertige Alternative” zu finden, so Kompatscher. “Diese alternative Lösung, an der wir zusammen mit der Stadt Bozen weiterarbeiten werden, wird nicht schienengebunden sein. Aber das Land wird auch dafür Gelder bereit stellen.”

 

Ob es eine ähnliche Summe wie die 40 Millionen Euro, die das Land für den Bau der Tram zugesichert hatte, sein werden, “wird sich zeigen, sobald das alternative Mobilitätsvorhaben gefunden ist. Aber unser Vorsatz, das Projekt mitzufinanzieren, bleibt”, beteuert der Landeshauptmann mehrmals.

Das Nein zur Tram habe zwar den Gesamtplan “etwas auf den Kopf gestellt”, meint Bürgermeister Caramaschi, “aber ich bin zuversichtlich, dass wir eine alternative Lösung finden werden. Welche, das werden die Techniker nun studieren.” Er sei zufrieden über die Zusammenarbeit mit dem Land und die Zusicherung des Landeshauptmanns, so Caramaschi, der seine Bürger zugleich um Geduld im Hinblick auf all die notwendigen Bauarbeiten bittet: “In Bozen hat viel zu lange Stillstand regiert. Wenn wir eine moderne Stadt wollen, müssen wir investieren. Ich jedenfalls will nicht den Niedergang, sondern die Entwicklung von Bozen weiterbringen.”